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Gratulationsbild von Anna Kogler
Foto: © Privat
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ARTIKEL:

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8.6.2005

Urfahrer Rundschau

Anna Kogler, 85. Geburtstag

Geburtstag feierte Anna Kogler, 85 Jahre.
Gratulationsartikel: Urfahrer Rundschau, 8.6.2005

Historisches Logo der Zeitung »Arbeiter-Zeitung«

8.6.1920

Arbeiter-Zeitung

In Graz wird wieder geschossen.

Graz, 7. Juni ...

Schon Samstag war es auf den Grazer Märkten wegen der hohen Kirschenpreise zu Demonstrationen gekommen, die von einer ehemaligen Gräfin Zedtwitz veranstaltet worden waren. Diese hatte sich schon in verschiedenen Parteilagern herumgetrieben und sich zum Schluß auf die Konsumentenrettung verlegt. Sie hatte namentlich Mittelstandsfrauen zu einer Kundgebung aufgerufen, an der sich dann aber auch zahlreiche Arbeiterfrauen beteiligten.

Heute vormittag wiederholten sich die Demonstrationen, da die Erbitterung über den Obstwucher allgemein war. Hatten doch die Wucherer die Unverschämtheit, für ein Kilogramm Kirschen 15 bis 16 Kronen zu verlangen. Es kam zu stürmischen Szenen, die Obststände wurden gestürmt, umgeworfen, stellenweise auch geplündert ... Nachmittags setzten sich die Unruhen fort. Nun hatten sich allerdings zu den Frauen, die ihrem Unmut über den Obstwucher Ausdruck gaben, auch allerlei fragwürdige Elemente gesellt, denen es nur um das Plündern zu tun war ...

Ein Trupp drang in das Annenhof-Bio ein, schlug dort alles zusammen und demolierte die in demselben Hause befindlichen Geschäfte. Dabei wurde auch ein Wachmann schwer verletzt. Im Laufe der Demonstration hatte diese ihren Charakter vollständig geändert. Einerseits reaktionäre, andererseits kommunistische Elemente suchten die Demonstration für ihren Zweck auszunützen. Ein Teil - Studenten und Offiziere an der Spitze - zog vor das sozialdemokratische Parteihaus und versuchte einzudringen.

Mittlerweile hatten sich aber Vertrauensmänner im Hause und vor dem Hause angesammelt, worauf die Truppe abzog. Am Murplatz kam es bei der Griesgasse zu einem Zusammenstoß. Die Gendarmerie hatte dort die Straße abgesperrt. Die Menge drängte gegen die Gendarmerie vor, allerdings ohne daß diese irgendwie gefährdet worden wäre. Jedenfalls ist das, was dann folgte, einfach unbegreiflich.

Es wird zwar behauptet, daß aus einem Hause ein Schuß gefallen sein soll und ebenso, daß auf die Gendarmen Steine geworfen worden seien. Aber alles das kann nicht erklären, daß dann in die Menge hineingeschossen wurde ...

Dieser Artikel ist auch zu lesen in:

Dokumentation zur österr. Zeitgeschichte 1918 - 1928
(Christine Klusacek, Kurt Stimmer)
Jugend und Volk

Historischer Zeitungsartikel: Arbeiter-Zeitung, 8.6.1920

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