24.5.2006
23.5.1916
Nach dem volkswirtschaftlichem Grundsatze, daß alle Abfälle in irgend einer Weise wieder verwendbar sind und die kleine Mühe des Sammelns derselben durch den daraus zu erzielenden Erfolg reichlich belohnt wird, fordert das Meraner Amtsblatt die Bevölkerung mit folgender Mitteilung zum Sammeln der Tierhaare auf:
Tierhaare, fabriksgewaschen, werden heute mit 80 bis 120 Kronen für den Zentner bezahlt. Diese Haare werden zur Erzeugung von Filz und Pferdekotzen verwendet, woran beim großen Verbrauche ein gewisser Mangel besteht. Es lohnt sich daher, besonders im Frühjahre, das Sammeln solcher Haare sehr gut und wird eine Entlastung der anderen Webmittel (Wolle, Linnen, Baumwolle) mit einem Stoff erzielt, der sonst vielfach als Abfall fortgeworfen wird.
Es empfiehlt sich, in den Bauernhöfen gesammelte Haare etwa bei der Gemeindevorstehung einzulagern und nach Sammlung größerer Mengen zu verkaufen. Verseuchte oder verdächtige Höfe sind natürlich auszuschließen. Der Krieg lehrt uns immer wieder, nichts fortzuwerfen! Das Sammeln muß aber zur Gewohnheit werden, wenn es rentabel werden soll.
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