29.3.2006
27.3.1921
Lachen kann ein besonderer Reiz der Frau sein, der den Mann unwiderruflich in ihren Bann zeiht; aber durch Lachen können junge Mädchen geradezu abstoßend wirken und sich ihr Glück verscherzen. Es gibt ein so lautes Lachen, daß man unwillkürlich davon zurückprallt, ein so schrilles Lachen, daß es den Nerven unerträglich wird, ein so maßloses Lachen, daß man daran sofort die hysterische und krankhafte Anlage der Frau erkennt.
Ein melodisches, weiches Lachen einer musikalischen Stimme, das wie Glockenton aus der Kehle hervorperlt, schafft um eine solche Lachkünstlerin eine entzückende Stimmung, verleiht ihr eine Anziehungskraft, die sie ohne dies Lachen durchaus nicht haben würde. Lachen kann geradezu bezaubern und faszinieren sowie es furchtbar enttäuschen kann.
Solche Empfindungen, die sich im alltäglichen Leben immer wiederholen, kommen meistens gar nicht zum Bewußtsein und es gibt so manche Schöne, die nicht ahnt, daß es ihr Lachen ist, durch das sie sich gesellschaftlich unmöglich macht. Backfische, die immerfort lachen und kichern, sind die beste Illustration für das alte Sprichwort, daß vieles Lachen den Narren verrät.
Die Frau aber, die im richtigen Augenblick lacht, besitzt auch heute noch die Wundergabe des Märchens, den Königssohn heimzuführen. Wie alles auf der Welt, will auch das Lachen gelernt sein. Wie kann man nun diese Kunst erwerben? Zunächst höre man sich selbst zu, wenn man lacht. Viele Damen werden unangenehm überrascht sein, wenn sie einmal im stillen Kämmerlein lachen und hören, wie häßlich das klingt.
Sie müssen das Lachen üben, so wie man das Singen übt, müssen das einförmige Verharren auf einer Note vermeiden, müssen eine gewisse Melodie und Harmonie hineinbringen; dann werden sie "Lach-Künstlerinnen" werden und über einen durchaus nicht zu verachtenden Reiz mehr verfügen.
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