8.3.2006
6.3.1921
Der Verband der Wiener Bäckermeister hat für nächsten Mittwoch um 5 Uhr nachmittags seine Mitglieder zu einer im großen Saale der Genossenschaft stattfindenden Versammlung geladen. Zweck dieser Zusammenkunft ist die Besprechung geeigneter Schritte, um von den Behörden endlich die Erlaubnis zur Erzeugung von Kleingebäck zu erlangen.
Der Versammlung wird eine Resolution vorgelegt werden, die vom Ernährungsamt unter Aufhebung der betreffenden hemmenden Verordnungen die Ermächtigung verlangt, Mehl im Auslande frei einkaufen und zur Erzeugung von Kleingebäck verwenden zu dürfen.
Sollte das Ernährungsamt diesem Plane zustimmen, so wäre einer Reihe von Uebelständen mit einem Schlage abgeholfen. Die Bäckereibetriebe, die mangels Arbeit halb lahm liegen, wären besser ausgenützt, einem Wunsche der Bevölkerung wäre entsprochen und der Schleichhandel mit Weißgebäck nähme ein jähes Ende.
Das neue Kleingebäck soll, so beabsichtigt es die Bäckergenossenschaft, in Form von Weckerln, wie sie im Kriege als letztes Kleingebäck erzeugt wurden, als Weißgebäck hergestellt werden. Der Preis eines Stückes dürfte vier bis fünf Kronen betragen.
Text der historischen Werbung:
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