15.2.2006
12.2.1956
In Österreich wird zwar sehr viel über Rechtsgleichheit gesprochen, aber die Verwaltungspraxis sieht anders aus. Das beweist eine Anfrage, die die sozialistischen Bundesräte Dr. Reichl, Handl und Plaimauer an den Unterrichtsminister gerichtet haben. Seit Jahren, heißt es in dieser Anfrage, werden verheiratete Mittelschullehrerinnen nicht mehr pragmatisiert. Das war berechtigt, solange es nur wenige pragmatische Posten gab, weil zuerst die Existenz von familienerhaltenden Mittelschullehrern durch die Pragmatisierung gesichert werden mußte. Inzwischen wurden mehr pragmatische Stellen geschaffen, aber noch nicht alle sind besetzt worden.
Die verheirateten Mittelschullehrerinnen weisen darauf hin, daß ihnen die Nichtpragmatisierung zahlreiche Nachteile verursacht. Im Pflichtschulwesen hingegen werden alle Lehrer und Lehrerinnen nach vier Dienstjahren pragmatisiert. Die verheirateten Mittelschullehrerinnen verlangen nun, daß man sie wenigstens den Pflichtschullehrerinnen gleichstellt. Sie verlangen ferner, daß man ihnen diese Gleichstellung gewährt, ohne die Berufe ihrer Ehemänner in Betracht zu ziehen.
Es wäre ungerecht und unsozial, wie dies anscheinend geplant ist, nur solche Mittelschullehrerinnen zu pragmatisieren, deren Gatten nicht in einem öffentlich-rechtlichen Dienstverhältnis stehen.
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