WIR GRATULIEREN! MENSCHEN SCHREIBEN GESCHICHTE

Wie wir in der "Umschau" lesen, hat man zur Bekämpfung der Blattläuse in den Melonen-, Obst- und Gemüsezüchtereien Kaliforniens nach E. K. Carnes die Marienkäferchen mit Erfolg verwendet. Wie unsere einheimischen Marienkäferchen stellen auch deren kalifornische Verwandte samt ihren Larven den Blattläusen eifrig nach. Sie sammeln sich mitunter zu großen Massen an bestimmten Plätzen an und beziehen in den kalifornischen Gebirgen an sonnigen, trockenen Hängen Winterquartiere unter Moos und Blättern.

Die anfangs kleinen Ansammlungen vermehren sich durch Zuzug in einigen Wochen zu Tausenden von Tieren. Sammler stellen die Lage der Winterquartiere genau fest, behelligen die Tiere aber nicht, bis die Winterstarre eingetreten ist. Erst dann werden sie aus dem Schnee ausgegraben. Zwei Mann sammeln so im Tag 25 bis 50 Kilogramm. In Säcken verpackt werden sie auf Tragtieren zur Bahn gebracht und dort in Kisten gefüllt, die ungefähr 35.000 Tiere fassen. So bleiben sie zunächst in den Packhäusern.

Kommt aber dann das Frühjahr, so würden die Käfer aus der Winterruhe erwachen, ehe sie schon als Gartenpolizei Verwendung finden können. Ihr Winterschlaf muß vielmehr auf etwa ein halbes Jahr ausgedehnt werden; erst dann bedarf man ihrer. Man schafft die Kisten deshalb in besondere Kühlhäuser, deren Temperatur- und Feuchtigkeitsgehalt genau geregelt wird. So läßt sich die Winterruhe künstlich bis zu 7 Monaten verlängern. Die aufgewendeten Kosten machen sich gut bezahlt. Wo früher die Melonenblattlaus in kurzer Zeit ganze Melonenkulturen zerstörte, werden ihrer die Marienkäferchen in wenigen Tagen Herr.