1.2.2006
1.2.1956
Jeder Tischler und jeder Möbelfabrikant weiß, daß man zur Herstellung von Möbeln, Wandtäfelungen, aber auch zu der eines einfachen Besens trockenes Holz braucht. Nicht genügend getrocknetes Holz "wirft sich". Eine Tür aus noch Feuchtigkeit enthaltendem Holz schließt nach einiger Zeit nicht, wenn sie überhaupt noch geschlossen werden kann.
Nun hat eine Londoner Gesellschaft ein Verfahren entwickelt, mittels dessen man das durchschnittlich ein Jahr dauernde Trocknen des Holzes auf ungefähr eine Stunde reduzieren kann. Die erste Einführung des neuen Verfahrens erfolgte in einer Besenfabrik. Bisher mußte man die Birken, die sie für ihre Besen und Bürsten brauchte, im Winter schlagen und entrinden lassen, um sie dann ein Jahr lang im Freien liegen und trocknen zu lassen. Gab es einen nassen Sommer, dann faulte das Holz und war kaum verwendbar. Trocknete es, dann konnte man die Stämme nach etwa einem Jahr zu entsprechend großen Stücken zersägen, die dann auch noch in einer Heißluftdarre tagelang nachgetrocknet werden mußten.
Das neue Verfahren - Trocknen mit Kurzwellen - ermöglicht es, die Birke zu fällen, zuzuschneiden, mit Borsten zu versehen und das Endprodukt noch am gleichen Tag zu versenden. Was sich im Haushalt noch nicht recht durchgesetzt hat, nämlich mittels Kurzwellen innerhalb weniger Sekunden Fleisch zu braten oder Reis zu kochen, wird in der Fabrik zu einer rentablen Angelegenheit.
Die Anlage dazu - ein Kurzwellensender, der die Wellen nicht ausstrahlt, sondern auf das Holz konzentriert - ist nur ein Meter breit und drei Meter lang. Das Holz wird mittels Fließband durchgeführt. In einem etwa einstündigen Prozeß verdunsten von den 95 Prozent Wasser, die eine solche Birke enthält, etwa 60 Prozent; bei geringerem Durchlauftempo erreicht man ein stärkere Austrocknung.
Text der historischen Werbung:
Schnelligkeit, so sagt man, sei
wirklich keine Hexerei.
Keine Hexerei das stimmt,
wenn man eins zum Kochen nimmt:
WIR GRATULIEREN! MENSCHEN SCHREIBEN GESCHICHTE.
Ein DER LICHTBLICK Projekt.