25.1.2006
22.1.1956
Vom 20. Jänner an stehen Dutzende von bekannten Abmagerungspillen und Anregungsmittel in England auf der Giftliste. Diese Medikamente werden in Zukunft von den Apotheken nur noch gegen eine ärztliche Verschreibung abgegeben.
Der freie Handel mit diesen Mitteln, von denen Benzedrin und Dexedrin die am meisten verbreiteten sind, hat sich nicht bewährt. Die Leute kauften, zum Teil durch die Reklame der Erzeugerfirmen verführt, mehr von den Pillen und Pulvern, als sie vertrugen. In vielen Fällen wurde durch die Medikamente, die ohne ärztliche Kontrolle genommen wurden, die Gesundheit geschädigt.
Die Ärzte wurden jetzt angewiesen, diese Abmagerungs- und Anregungsmittel nur nach gewissenhafter Prüfung zu verschreiben. Vor allem wird davor gewarnt, größere Mengen der Medikamente abzugeben. Da manche Leute auf Grund unkontrollierter Kuren ausgesprochen süchtig nach diesen Medikamenten geworden sind, wird angenommen, daß bald ein Schwarzer Markt entstehen wird. Verschiedene Anzeichen deuten darauf hin, daß gewissenlose Geschäftemacher bereits größere Vorräte der jetzt rezeptpflichtigen Mittel angelegt haben.
Einige der Medikamente greifen das Nervensystem stark an. Sie führen dazu, daß der Mensch die Lust verliert, etwas zu essen oder zu schlafen. Die englische Luftwaffe hat ihren Angehörigen schon vor einiger Zeit verboten, Anregungspillen gegen das Einschlafen einzunehmen, nachdem zwei Piloten unter dem Einfluß dieser Drogen mit ihren Maschinen abgestürzt waren.
In Österreich unterliegen Schlankheitsmedikamente, wie Adipex oder Benzedrin, seit längerem dem Suchtgiftgesetz. Diese Mittel werden nur gegen ärztliche Verschreibung abgegeben, Die Apotheker sind verpflichtet, die Rezepte fünf Jahre lang für Kontrollzwecke aufzubewahren. Andere Medikamente, die ebenfalls das Hungergefühl vertreiben oder den Stoffwechsel fördern, sind zwar ohne Rezept erhältlich, aber auch Kuren mit diesen Mitteln sollten vom Arzt kontrolliert werden.
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