Holländische Gemeinden helfen Schärding
Die Bewohner der holländischen Insel Schouwen-Duiveland, auf der sich achtzehn Gemeinden mit 23.000 Einwohnern befinden, die während der Flutkatastrophe 1953 schwerstens in Mitleidenschaft gezogen wurden, haben beschlossen, das Ergebnis ihrer Hilfsaktion für die österreichischen Hochwasseropfer des vorigen Sommers in der Höhe von 28.000 holländischen Gulden der Stadt Schärding am Inn, die durch das Hochwasser besonders betroffen war, zur Verfügung zu stellen. Die Stadt Schärding wird die Spende zur Errichtung von Wohnungen für obdachlose Hochwassergeschädigte verwenden.
Historischer Zeitungsartikel: Arbeiter-Zeitung, 18.2.1955
Anwachsen des Protestantismus in Österreich
Ein Anwachsen des evangelischen Bevölkerungsteiles in Österreich stellt der seit mehr als hundert Jahren bestehende Verein zur Erhaltung des evangelischen Gemeindelebens fest. In den letzten Jahren wurden in Österreich achtundzwanzig evangelische Kirchen und vierzehn Gemeindehäuser neu errichtet, zehn Kirchen und acht Gemeindehäuser sind im Bau, zwölf Kirchen und fünf Gemeindehäuser werden geplant. Die evangelische Kirche Österreichs zählt gegenwärtig 140.000 Gemeindemitglieder gegenüber 47.000 vor dem Weltkrieg. Als Ursache für die Zunahme werden neben dem Flüchtlingsstrom der Übertritt vom Katholizismus und der größere Kinderreichtum evangelischer Familien genannt. Von den rund 100.000 evangelischen Heimatvertriebenen, die nach dem Zusammenbruch nach Österreich kamen, sind etwa 80.000 im Land geblieben.
Historischer Zeitungsartikel: Arbeiter-Zeitung, 19.1.1955