11.4.2006
30.3.1916
sucht die Landschaft dadurch zu steuern, daß sie jährlich große Prämien für Einlieferung erlegter Schlangen ausbezahlt. Nun kommt bereits der dritte Sommer, in dem in der Einlieferung von Schlangen gewiß wieder eine Stockung eintreten wird und die Folgen werden sich in einer enormen Steigerung dieser oft folgenschweren Landplage zeigen. Es ist daher gewiß der Mühe wert, diese Angelegenheit zu besprechen.
Bisher wurden Giftschlangen bei deren Einsendung an die Landschaft besser als ungiftige bezahlt. Wenn man nun bedenkt, daß aus jedem Schlangenei seinerzeit eine Schlange ausschlüpft, so dürfte es der Landschaft wohl ganz gleichgültig sein, wenn sie auch für jedes Schlangenei, welches eingesendet wird, einen Durchschnittspreis bezahlt. Es frägt sich nur noch, wie oder wo diese Schlangeneier erhältlich sind.
Dieses Unternehmen könnten - als Privatvergnügen - ganz gut die Waldaufseher oder ihre Untergebenen besorgen, und zwar auf folgende Art und Weise: Sie suchen im Walde einen möglichst sonnigen Platz, der nebenbei auch sehr trocken sein muß und im Ausmaß zirka 3 Meter im Quadrat betragen soll. Gut wäre es, wenn dieser Platz ein Zementpflaster erhalten könnte, damit man dort jahrelang hantieren könnte; auch muß der Menschen und der Hunde wegen, dieser Platz eine Einzäunung erhalten.
Nun gibt man auf die Hälfte dieses Platzes einen erdfreien Wurfsand und macht einen länglichen Sandhaufen, schließt die Umzäunung ab und überläßt vorderhand alles Weitere den Schlangen selbst. Nach der gewöhnlichen Eierlegezeit schaufelt man den Sand (durch ein Sieb schlagend), auf den leeren Platz, wobei die von den Schlangen in den Sand eingegrabenen Eier sich im Siebe vorfinden werden.
Einen Beweis, daß sich ein solcher Fall von größerem Belang bei uns in Tirol bereits abspielte, bin ich imstande nachzuweisen; an die neunzig Schlangeneier sind beim Umschaufeln des Sandes, und zwar auf einem ganz engbegrenzten Raum, gefunden worden.
G.
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