Pfingsten, das "liebliche" Fest.
Pfingsten, das "liebliche" Fest, steht in dem Rufe, daß sich zu seiner Zeit recht unzuverlässiges Wetter einstelle. Und auch diesesmal hat sich diese schlechte Nachrede, wie so oft schon, in recht unangenehmer Weise bewährt. Gestern Nachmittag erst trat einigermaßen Aufheiterung ein, die sich heute erst, also nach den Feiertagen, so vervollständigte, daß die lang entbehrte Sonne wieder sicht- und fühlbar wurde. Die Hoffnung auf schönes Wetter ist aber trügerisch, deshalb beeilen sich die Landwirte, mit der Heuernte zu beginnen. Gestern schon, als schöneres Wetter in Sicht war, begann man da und dort mit Mähen, denn das Gras ist schon zeitig und heute werden wohl alle den schönen Tag zur Heuernte benützen. Diese fällt heuer, wenn das schöne Wetter anhält, geradezu überreich aus.
Historischer Zeitungsartikel: Innsbrucker Nachrichten, 2.6.1914