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495 Gratulationsartikel gefunden

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Gratulationsbild von Maria Aigner
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ARTIKEL:
  • Publikation: Rieder Rundschau, 22.6.2005
  • Vorname: Maria
  • Familienname: Aigner
  • Wohnort: Andorf/ Großschörgern
  • Jubiläum: 85. Geburtstag
  • Geburtsdatum: 18.6.1920
  • Der historische Zeitungsartikel zu diesem Gratulationsartikel. LESEN SIE NACH!

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22.6.2005

Rieder Rundschau

Maria Aigner, 85. Geburtstag

Maria Aigner, Großschörgern, feierte am 18. Juni 2005 die Vollendung ihres 85. Geburtstages.
Gratulationsartikel: Rieder Rundschau, 22.6.2005

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18.6.1920

Reichspost

Bei den "Schatzgräbern" am ...

Ein Stück Romantik. Nicht die goldige aus Grimms Märchen oder der Karl-May-Schriften. Schwarze Großstadtromantik. Die Schatzgräber, von denen hier die Rede ist, suchen keine Goldklumpen, keine Nuggets. Gierig durchwühlen sie das Gerölle, den Schutt nach Koks. Scharenweise ziehen sie bei frühestem Morgengrauen hinaus. Sie haben schon ihre bestimmen "Distrikts". Die alte Frau, welche die Säcke an die "Koksstierer" austeilt, kennt bereits ihre Leute. Sie ist sehr vorsichtig in der Auswahl derselben; dafür aber zahlt sie drei Kronen für das Kilogramm ausgeklaubten Kokses.

Der Geschäftsneid ist groß und der Platz so klein. Oefters kommen auch fremde Konkurrenten hin. Dann kämpfen die Einheimischen wie Löwen um ihren Platz. So sehr sie untereinander im ewigen Zank liegen, nach außen sind sie eins. Und ihre "Einheitsfront" sichert ihnen den Sieg gegen die Fremden. Da wird gescharrt, gekratzt, gegraben, mit einem Eifer, der wohl einer besseren Sache wert wäre. Doch: "Drei Kronen das Kilogramm!" Das ist das Zauberwort.

Wenn dann die Alte wieder kommt, sind auch die meisten Säcke voll. Besonders Glückliche haben sogar deren zwei gefüllt. Das kommt ganz auf den "Erzgehalt" des Rayons an. Die Säcke werden an Ort und Stelle gewogen. Die Alte zahlt. Das Schuttfeld wird zur Goldgrube. 200 bis 300 Kronen ist so der gewöhnliche Durchschnitt pro Kopf. Aber sie ist vorsichtig. Jeder übernommene Sack bekommt einen Zettel mit dem Namen des betreffenden "Stierers". Das ist eine Kontrolle und die Unverläßlichen, die "schlampigen Arbeiter" bekommen keinen Sack mehr. Schwarz muß alles sein, was in die Säcke kommt. Nur was schwarz ist, das ist Koks, wenn auch nur für die Alte.

Was der Verbraucher dazu sagt, ist ihr gleich. Sie bringt die Ware schon an. Wenn der Koksstierer dazuschaut, hat er im Tag seine 300 Kronen, einige Tage im Monat bedarf er der Erholung oder er muß demonstrieren und so kommt er sich auf hübsch ein paar Tausend Kronen Monatsverdienst. Das sind die Vorteile eines "freien Berufes". Nicht das Handwerk, die "Schuttg'stätte" hat goldenen Boden! Und darum steht eingangs: Ein Stück Romantik. Oder ist's vielleicht nicht romantisch, wenn man so das Geld aus dem Misthaufen klauben kann?

Hans Buresch.
Historischer Zeitungsartikel: Reichspost, 18.6.1920

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