14.6.2005
11.6.1925
Am Pfingstsonntag wanderte ich mit Frau und Kindern zum Obelisk nächst Hadersfeld, wo 20 Burschen und Mädchen von 15 bis 20 Jahren im Kreise beisammen saßen und zur Mandoline das Lied der Arbeit sangen. Kaum hatten wir uns ungefähr 50 Schritte entfernt von diesen Mitgliedern der sozialdemokratischen Jugendorganisation niedergesetzt, hörten sie zu spielen auf, rückten näher zu uns und spielten Fußball. Bald bekam ein Spieler den Ball an den Kopf, daß ihm die Nase blutete.
Als nun meine Frau bat, auf das kleine Kind Rücksicht zu nehmen, fing das wilde Treiben noch ärger an und bald darauf flog der Fußball zu uns und streifte das Kind. Auf ein abermaliges Ersuchen schrien die Burschen: "Schaut's daß' weiter kommts!" Es wurden auch die bei den Marxisten landesüblichen Drohungen laut: "Haut's sös nieder!" Um unsere Kinder nicht in Gefahr zu bringen, mußten wir schließlich den Platz verlassen. Ich wollte in Hadersfeld von dieser Drohung die Gendarmerie verständigen, doch war leider in diesem Ort kein Gendarm anwesend.
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