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495 Gratulationsartikel gefunden

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Beitrag 38 von 495

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Gratulationsbild von Maria   Schmidt, Dir.
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ARTIKEL:
  • Publikation: Rieder Rundschau, 8.3.2006
  • Vorname: Maria
  • Familienname: Schmidt, Dir.
  • Wohnort: Schärding
  • Jubiläum: 95. Geburtstag
  • Geburtsdatum: 15.3.1911
  • Der historische Zeitungsartikel zu diesem Gratulationsartikel. LESEN SIE NACH!

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8.3.2006

Rieder Rundschau

Maria Schmidt, Dir., 95. Geburtstag

Dir. Maria Schmidt wird am 15. März 2006 95 Jahre alt.
Gratulationsartikel: Rieder Rundschau, 8.3.2006

Historisches Logo der Zeitung »Reichspost«

14.3.1911

Reichspost

Für und gegen den Hosenrock.

Aus Leserinnenkreisen erhalten wir folgende Zuschrift:

Sehr geehrter Herr Redakteur! Da in Ihrem geschätzten Blatte vom Sonntag eine Dame so kühn den Hosenrock verteidigt, bitte ich nach dem Gesetz der Höflichkeit und Gerechtigkeit, das beide Teile zu hören vorschreibt, um Aufnahme des folgenden:

Die Jupe Culotte, unsere neueste Errungenschaft, wird, wie die Verfasserin jener Zeilen sagt, ohne Kritik von den Türkinnen getragen. Die Türkin fühlt sich gewiß sehr wohl im Hosenkleide, das sie trägt, sie würde aber schwerlich in ein Kostüm des Hosenrockes von unsern Schaufenstern passen. Eine junge, graziöse Muselmänin in ihrem Heim in den faltenreichen weichen Pluderhosen aus kostbarer Seide mit den zierlichen, goldgestickten Pantöffelchen zu sehen, ist gewiß reizend.

Man muß nur einmal einen vornehmen Harem besucht haben, um den dort entwickelten Schönheitssinn und Geschmack zu verstehen. Sicherlich, auch die türkische Frauenkleidung mit den weiten Seidenhosen ist geschmackvoll. Aber sie ist eben dem Milieu angepaßt, wie umgekehrt die geschmackvollste Pariser oder Wiener Damentoilette sich in einem rechten türkischen Harem wie eine Verletzung der Sitte und des Geschmackes ausnehmen würde.

Man darf aber nicht vergessen, daß die Türkin nur daheim so gekleidet erscheint, während sie auf der Straße einen bis zu den Schuhen reichenden Mantel von so häßlichem Schnitt trägt, daß man nicht einmal erraten kann, ist sie jung oder alt. Die arbeitende, arme Türkin, die ohne den Mantel erscheint, wird niemand in den plumpen, schmutzigen Tuchhosen hübsch finden können. Dasselbe gilt von Christinnen, die in Bosnien noch die Faltenhose tragen.

Die geschätzte Verfasserin in der "Reichspost" beruft sich auf die Einführung des Zylinders, der erst auch Widerstand gefunden und trotzdem durchgedrungen ist. Wäre es wirklich sehr schade gewesen, wenn der Zylinder unserer Herrenwelt erspart geblieben wäre? Bedingt eine Modetorheit die andere? Unsere Wiener Schneiderateliers sind so vorzüglich, daß wir es wirklich nicht notwendig haben, uns von der Pariser Demimonde - nicht einmal von der anständigen Pariser Dame - unseren Glauben in Modesachen vorschreiben zu lassen.

Wir Wiener namentlich sollten auf unsere Selbständigkeit in Modesachen etwas halten und unserem eigenen guten Geschmack mehr vertrauen, als fremdländischen Gewächsen, mit denen wir uns eigentlich nur narren lassen.

Historischer Zeitungsartikel: Reichspost, 14.3.1911

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