17.8.2005
22.8.1925
Unter diesem Titel berichtet "Der österreichische Eisenbahner":
Sonntag, den 9. August, fand in Saalfelden ein Musikfest statt, an welchem auch die Linzer Eisenbahnerkapelle teilnahm. Anläßlich der Heimfahrt kam es auf dem Salzburger Bahnhof zu einer wüsten Rauferei zwischen zwei Mitgliedern der genannten Kapelle. Einer von diesen beiden war bis zur Bewußtlosigkeit betrunken und griff plötzlich seinen neben ihm gehenden ahnungslosen Kollegen tätlich an. Im Nu lagen zwei balgende Körper auf dem Bahnsteig, zwei Köpfe krachten und ein Lorbeerkranz, mit roten Schleifen geschmückt, flog in weitem Bogen über die Masse der Fahrgäste. Nach einer viertelstündigen Balgerei machte ein Beamter des Salzburger Bahnhofes Ordnung. Das reisende Publikum, zum größten Teil Reichsdeutsche, gab seiner Empörung mit natürlich verallgemeinernden abfälligen Bemerkungen über das österreichische Bundesbahnpersonal Ausdruck.
Es ist wirklich traurig, bemerkt das Organ der Gewerkschaft der christlichen Eisenbahner, wenn durch solche Vorkommnisse unser ganzer Stand in ein schlechtes Licht gesetzt wird. Hundert brave und anständige Kollegen sind nicht imstande, das gut zu machen, was an Herabsetzung der Standesehre durch einen einzigen Ausbund geschieht.
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