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Die vielen Ballons, die in den letzten Tagen über unser Land dahinzogen, erregten mehr die Neugierde als die Gemüter. Umso interessanter ist es, über die Landung eines Ballons zu berichten und den Zweck zu erfahren, für den sie gestartet worden waren. Am Montag entdeckte der Landwirt Sixt in Gansing, Gemeinde Taiskirchen auf seinem Felde ein wogendes Etwas, das aus der Ferne wie eine aufgeblähte Tuchent aussah, in der Nähe sich aber als eine aufgeblasene Plastikhülle von rund drei Meter Durchmesser entpuppte.

Die Bemühungen des Bauern, den Ballon zu bergen, waren von keinem Erfolg gekrönt, denn der große, luftige Tropfen erhob sich wieder, als die Halteschnur riß, vom Boden in die Lüfte, und zurück blieb nur ein Päckchen Propagandaschriften, die nicht für Innviertels Landbevölkerung gedruckt, sondern den Völkern hinter dem Eisernen Vorhang gewidmet war. Die Flugschriften sind in tschechischer und polnischer Sprache abgefaßt und tragen Aufrufe der Bewegung "Freies Europa", wie:

"Die Ziele des amerikanischen Außenministeriums!" - "Freiheit dem bedrückten Volk" - "Das tut den Kommunisten weh".

So bedauerlich es ist, daß dieser illegale Passagier über österreichischem Hoheitsgebiet nicht sichergestellt werden konnte, so ergibt sich doch die nüchterne Tatsache, daß hier durch die Luft ein Papierkrieg geführt wird, während kommunistische Zeitungen behaupten, die Ballons seien mit Sprengkörpern versehen.