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ARTIKEL:
  • Publikation: Vöcklabrucker Rundschau, 25.4.2006
  • Vorname: Anton
  • Familienname: Hittenberger
  • Wohnort: Vöcklabruck
  • Jubiläum: 90. Geburtstag
  • Geburtsdatum: 22.4.1916
  • Der historische Zeitungsartikel zu diesem Gratulationsartikel. LESEN SIE NACH!

Logo der Zeitung »Vöcklabrucker Rundschau«

25.4.2006

Vöcklabrucker Rundschau

Anton Hittenberger, 90. Geburtstag

Den 90. Geburtstag feierte Anton Hittenberger am 22. April 2006. Er wurde in Gampern geboren und lebt seit 1999 in Vöcklabruck. Von Beruf war Hittenberger Landwirt.
Gratulationsbild von Anton  Hittenberger
Foto: © Rundschau
Gratulationsartikel: Vöcklabrucker Rundschau, 25.4.2006

Historisches Logo der Zeitung »Innsbrucker Nachrichten«

22.4.1916

Innsbrucker Nachrichten

Der erste Jahrestag der Brotkarte.

In diesen Tagen wird die Brotkarte ein Jahr alt. Wir aßen vor einem Jahre unser täglich Brot ohne sie, da uns jeder Bäckerladen bis zur Grenze seiner Leistungsfähigkeit, und der unserigen, zur Verfügung stand. Er führte Salzstangeln und andere knusperige Backschöpfungen mit schneeweißem Innern, aber - keine Schere, die dafür Brotmarken abtrennte. Wenn der Tag graute, kamen die warmen Semmeln - Ehre ihrem Andenken! - aus der Backstube und wurden über die dämmernde Treppe der Häuser getragen. Es war einmal .....

Und im Gasthaus, das wir Restaurant nannten, standen Körbe voll Schwarz- und Weißbrot auf dem Tisch. Man bestellte eine Suppe oder ein Schnitzel und knabberte, aß und zerbröckelte dazu mit Behagen zwei oder mehr Brötchen. Kein Kellner fragte: "Haben Sie Brotkarte?", kein Zettel warnte: "Ohne Brotkarte wird kein Brot verabfolgt." Ja, es war einmal, und einmal wird es wieder so sein. Freilich nicht ganz so.

Denn die alten Verschwender werden wir nie wieder. Wir haben die Achtung vor dem Brot gelernt - dank der Erzieherin Brotkarte, die nun ihr zweites Lebensjahr begann. So jung sie ist, hat sie doch schon ihre Geschichte - eine Geschichte überwundener Schwierigkeiten. Die größten und schwersten mußten natürlich vor ihrer Geburt bewältigt werden. Es galt, ein Mittel zu finden, das den Käufer wie den Verkäufer an die errechnete Brotmenge band und Schiebungen, ja das Interesse an ihnen, völlig ausschloß.

So erfand man die Brotkarte, ohne die das Publikum kein Brot und der Bäcker kein Mehl bekam. Und sogleich war der Kreis geschlossen. Vor Jahresfrist kam sie zu uns. Sie hielt zumeist, was sie versprach, sicherte uns das Brot. Rund eine halbe Milliarde ihresgleichen ist bisher von den Druckereien zu den Brotkommissionen, von dort zu den Hungrigen gewandert. Wahrlich, keiner von uns wünscht, daß der Jubilarin ein zweiter Geburtstag beschieden sein möge - aber keiner wird auch vergessen, was er ihr an Dankbarkeit schuldet: unserer Freundin, Lehrerin und Verbündeten in diesem großen Kriege: der Brotkarte.

Historischer Zeitungsartikel: Innsbrucker Nachrichten, 22.4.1916

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