15.6.2005
12.6.1955
In drei bis vier Jahren wird es bereits möglich sein, die Kohlen- oder Ölrechnungen vom amerikanischen Familienbudget zu streichen und die vorsintflutlichen Öfen endgültig aus dem Heim zu verbannen. Vielleicht sind sogar die Tage des Kühlschrankes gezählt, denn dann heizt und kühlt man mit Atomkraft. Die amerikanische Industrie ist jedenfalls fest davon überzeugt, daß sie bis dahin den Heimatombrenner auf den Markt bringen kann, der wahrscheinlich nicht mehr als 300 Dollar (rund 8000 Schilling), also etwa soviel wie ein Fernsehapparat oder Motorroller kosten wird.
Wie Robert Ferry, der Generaldirektor des Instituts der amerikanischen Boiler- und Heizungsindustrie, jetzt mitteilte, ist die einzige noch offene Frage die Beschaffung ausreichend billigen Atomrohmaterials. Der Atomboiler, wie das Gerät heißen soll, wird nicht größer als zwei normale Autobatterien und so konstruiert sein, daß jede Gefahr einer Explosion oder einer Atomstrahlung nach außen gebannt ist. Eine einmalige Ladung des Atomboilers mit spaltbarem Material soll sechs Jahre ausreichen, um den ganzen Haushalt mit ausgleichender Temperatur zu versorgen: Im Sommer mit stark gekühltem Wasser im Heizungssystem und im Winter mit entsprechend warmen Wasser.
Außerdem gibt der Atomboiler noch genügend Wärme ab, um Schnee und Eis von der Einfahrt wegzutauen. Sein Einbau in eine vorhandene Heizungsanlage soll etwa 1000, der Einbau in ein Haus ohne Heizungsanlage rund 1500 Dollar kosten. Beim Bau künftiger Häuser können allerdings 300 bis 500 Dollar gespart werden, die bisher für die Kamine angelegt werden mußten. Die Betriebskosten der Atomheizung beschränken sich nach Darstellung Ferrys auf das Auswechseln des verbrauchten Atommaterials gegen neues Material.
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