14.12.2005
Der älteste Gemeindebürger, Johann Stieglbauer, feiert am 18. Dezember 2005 die Vollendung des 99. Lebensjahres.
Der aus Mettmach stammende Stieglbauer erinnert sich lebendig an sieben Jahre Volksschule in Utzenaich und an sechs Jahre als Knecht bei den Bauern - "damals war halt alles nu a bisserl anders!" Als tüchtiger junger Bursche fiel er dem Rieder Metzger "Lang" auf, der ihn in die Lehre nahm. Aber nicht nur im Beruflichen dürfte sich Hans hervorgetan haben.
Auch eine junge Frau ließ ihn nicht mehr aus den Augen. Katharina, als Köchin beim "Reiter Kaufmann" (am Braunauer Tor) in Ried beschäftigt, versorgte Hans alsbald nicht mehr nur mit gutem Essen. Johann heiratete Katharina und gründete eine Familie, aus der ein Sohn (Johann) hervorging. Sie zogen nach Kimpling.
Johann Stieglbauer ist ein rühriger Mensch. So ist er ein Gründungsmitglied des Kimplinger Musikvereins, wo er Flügelhorn, Trompete und Horn spielte.
Im Oktober 1995 starb seine Frau. Hans kocht sich kleine Mahlzeiten noch ab und zu selber. Der Sohn, die Enkelkinder (vor allem Veronika, die im Haus nebenan wohnt) und die Urenkel kümmern sich hervorragend um ihn. Hans kennt die meisten Kimplinger mit Namen. Alle wünschen ihm viel Gesundheit - und dass er noch lange unter ihnen sein darf.
18.12.1906
Ein reichsdeutscher Handwerksbursche klopfte neulich bei einem Bauern in Padergnone an und bat um etwas zum Essen, weil er ganz ausgehungert sei. Der Bauer befragte den "armen Reisenden" um seine Ausweispapiere, worauf dieser anstatt Antwort zu geben, davonlief. Der Bauer vermutete nun, er habe es mit einem Spitzbuben zu tun, der ein schlechtes Gewissen habe, und er rannte dem Fremdling nach, was zur Folge hatte, daß bald das halbe Dorf hinter dem Handwerksburschen her war.
Dieser geriet in seiner Verwirrung auf einen Felsrand, wo er nicht mehr vor- oder zurück konnte, selbst die Verfolger vermochten nicht mehr zu dem Versprengten zu gelangen. So begnügte man sich, den Mann zu belagern, bis ein des Weges kundiger Bauer hinaufstieg und den weinenden armen Teufel herabholte. Sodann brachte man ihn nach Bezzano und stellte eine Untersuchung an, die nichts anderes ergab, als daß der Mann ein harmloser Reisender war, der sich sein Mittagessen erbettelte.
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