30.11.2005
22.11.1955
Die älteren Wiener werden sich noch der gewerblichen Fortbildungsschulen in früheren Zeiten erinnern. Diese Schulen mußten von den jungen Arbeitern erst nach der Arbeitszeit am Abend und an den Sonntagvormittagen besucht werden. Die Freizeit der Lehrlinge die ohnehin sehr kärglich war, denn den Achtstundentag gab es noch nicht, und am wenigsten für ihn, wurde ihm also noch weiter verkürzt.
Überhaupt: Lehrlingsausbeutung und Lehrlingselend bildete in der "guten alten Zeit" einen Grund zu ärgsten sozialen Beschwerden und einen Gegenstand ständiger Kritik in der Arbeiter-Zeitung. Heute sorgen, wie Bürgermeister Jonas in einer Radioansprache feststellte, die modernen Jugendschutzgesetze dafür, daß die jungen Menschen genug Freizeit haben. Die Berufsschulen sind Pflichtschulen. Jeder Lehrherr muß dem Lehrling für den Tag, an dem der Unterricht in der Berufsschule stattfindet, freigeben, und die Schulzeit wird als Arbeitszeit gerechnet.
Der Unterricht, theoretisch und praktisch, findet bei Tag in zweckmäßigen Schulen und Unterrichtswerkstätten statt. Die Gemeinde Wien unterhält achtundzwanzig gewerbliche und sieben kaufmännische Berufsschulen. Allein heuer gibt sie für die Berufsschulen mehr als 23 Millionen Schilling aus. Es geschieht etwas für die jungen Menschen, es geschieht sogar sehr viel. Das sollen auch die zweiundvierzigtausend Mädchen und Burschen wissen, die heuer die Berufsschulen besuchen.
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