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Gratulationsbild von Franz Stöttinger
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ARTIKEL:
  • Publikation: Salzkammergut Rundschau, 16.8.2005
  • Vorname: Franz
  • Familienname: Stöttinger
  • Wohnort: Roitham/ Kemating
  • Jubiläum: 90. Geburtstag
  • Geburtsdatum: 3.8.1915
  • Der historische Zeitungsartikel zu diesem Gratulationsartikel. LESEN SIE NACH!

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16.8.2005

Salzkammergut Rundschau

Franz Stöttinger, 90. Geburtstag

Zur Vollendung des 90. Lebensjahres am 3. August wurde Franz Stöttinger, Kemating 31, von Pfarrer Mag. Bernhard Pauer und Vizebürgermeister Anton Schimpl herzlich beglückwünscht. Auch der Obmann des Kameradschaftsbundes Max Leeb und Freunde des Stammtisches Pichlmann bzw. die Verwandten fanden sich als Gratulanten ein. Franz Stöttinger ist geistig und körperlich noch sehr agil und hat seinen Humor bewahrt.
Gratulationsartikel: Salzkammergut Rundschau, 16.8.2005

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3.8.1915

Reichspost

Unbehobene Waldschätze.

Ein Mitarbeiter schreibt uns aus Obersteiermark:

Vor einigen Tagen las ich in Ihrem werten Blatte eine sehr anregende Arbeit über die Reichtümer, die an Beerenfrüchten, Pilzen, u. dgl. alljährlich in Oesterreichs Wäldern zugrunde gehen und deren Behebung gerade in gegenwärtigen bedrängten Zeitläufen von Wert wäre. Ich kann aus Erfahrung auch einiges zu dieser Sache sagen und gab vor Jahr und Tag bereits in volkswirtschaftlichen Blättern unseres Landes diesbezügliche Winke aus der Praxis, die aber leider damals unbeachtet blieben.

Indessen drängen geänderte Lebensverhältnisse auf Nützung von Dingen, an denen wir einst achtlos vorübergehen konnten, ohne doch das Volkswohl in dem Maße zu schädigen, als dies heute der Fall ist! In Süddeutschland werden seit Jahren z. B. die Schwarzbeeren in einer Weise ausgenützt, wie man dies bei uns nicht kennt, und Hunderttausende von Flaschen des daraus bereiteten sogenannten "Heidelbeerweines", den man in herber und gesüßter Bereitung, also für jeden Gaumen passend, auf den Markt bringt, auch ins Ausland versandt. In Tropengebieten und überall im Süden, wo die Dysentherie, die gefürchtete Ruhr herrscht, die auch unserem Heere so viel Schaden zugefügt, trinkt man diese aus Baden, Württemberg, Bayern usw. stammenden Schwarzbeerweine, die die Verdauungswerkzeuge in derlei gefährlichen Zeitläufen stärken und schützen. Ein türkischer Arzt sagte mir bei einer meiner Orientreisen: "Wir schätzen die getrockneten Heidelbeeren als Schutzmittel gegen gewisse Darmstörungen sehr und ihr Europäer habt ganz recht, Wein daraus zu trinken!"

Dabei wird derselbe gut bezahlt, die Flasche im Durchschnitt mit Mark 1.50 und die Zutaten und Bereitung kosten wenig. Viele Millionen fließen dadurch ins deutsche Land. Könnte das nicht auch bei uns so sein? Und würden nicht unsere Soldaten besonderen Nutzen davon ziehen können und ebenso unsere Zivilbevölkerung in Zeiten, wo, wie gegenwärtig, durch geänderte Ernährung, Mängel in derselben, durch Genuß von halb- oder überreifen Früchten, von Gurken usw. so mancher Darmkatarrh heraufbeschworen wird?

Ebenso sollten unsere Alpenkräuter ausgenutzt werden! Die Deutschen schicken Millionen von Päckchen ihrer Alpenkräutertees in alle Lande - ich fand sie in Italien, Spanien, England, den Balkanstaaten, kurzum überall, und wir, die wir ebenso Gutes und in Anbetracht der größeren Ausdehnung unserer Alpenländer vielleicht noch mehr und Besseres zu bieten vermöchten, schlagen nicht den zehnten, nein, nicht den hundertsten Teil jenes Kapitals heraus, das unsere Bundesgenossen damit zu gewinnen vermögen. Ja, unsere einheimische Bevölkerung, statt die säftestärkende, blutreinigende Kraft der einheimischen Alpenkräuter zu benutzen, kauft sich "blutreinigende Sirupe" aus Italien und gleichen Zwecken dienende Pillen aus Amerika und England, dergestalt das Volksvermögen doppelt schwächend.

Hier in Steiermark verkommen ungezählte Heil- und Stärkungspflanzen ungenutzt und ähnlich ist's in vielen Gegenden Tirols, Kärntens und anderen Alpenländer.

Unser Ausseer Apotheker, Herr Mlady, sagte mir: "Unsere Leute sammeln keine Arzneipflanzen, obzwar sie ringsum im Ueberfluß wären, sie haben kein Verständnis dafür und finden die Sachen noch unlohnend. Wir beziehen viele Medizinalgewächse, die hier zur Hand wären, weit her, auch aus dem Auslande. Einiges kam z. B. bis vor kurzem, aus den französischen Grenzalpen. Muß das sein? Und welche Pilzschätze gehen hier zugrunde, weil das Volk sie nicht kennt, nicht würdigt!

Herrliche Reitzker (Rötlinge), Bärentatzen, Eierschwämme und selbst Herrenpilze! Die Masse weiß gar nicht, welche Nährkraft und Geschmackstoffe darin stecken und ich meine, daß unsere Geistlichkeit und Presse zusammenarbeiten sollten, um in dieser Beziehung Licht anzuzünden. Auch unsere Büchereien sollten alle mit guten Pilzwerken versehen sein, Vorträge über Nährwert und Zubereitung von Pilzen sollten gehalten werden und insbesondere müßte man darauf hinweisen, daß richtig zubereitete Pilze einen prächtigen Ersatz für Fleischspeisen bieten."

Hierüber schöpfe man z. B. Näheres aus Prof. Dr. Joh. Mackas prächtigem Olmützer Pilzkochbüchlein.

Historischer Zeitungsartikel: Reichspost, 3.8.1915

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