17.5.2006
11.5.1916
Wie aus Berlin gemeldet wird, widmet die dortige Behörde den geschäftlichen Anzeigen in der Tagespresse ihre besondere Aufmerksamkeit, um den wucherischen Lebensmittelzwischenhandel dem Arme der Justiz zu überantworten. Eine solche behördliche Ueberwachung des Inseratenteils der österreichischen Presse ist von der "Reichspost" bekanntlich wiederholt gefordert worden, denn man kann der Hydra der allgemeinen Bewucherung den Kopf nur zertreten, wenn man die gewisse Presse, die als bezahltes Werkzeug im Dienste der Spekulanten steht, unter ständige Polizeiaufsicht stellt.
Dabei ist freilich zu bemerken, daß sich diese Ueberwachung der österreichischen Presse unverhältnismäßig schwieriger gestalten würde als in Deutschland, weil "unsere" Lebensmittelwucherer nur zu einem sehr geringen Teile ihre eigenen Namen und Adressen unter ihre Anzeigen setzen. Sie verbergen sich zumeist hinter Decknamen. Ein voller Erfolg wäre infolgedessen nur durch das ausdrückliche Verbot dieser auf alle Fälle "vorbauenden" Praxis zu erzielen. -
Hoffentlich wird nun auch unsere Behörde das gute deutsche Muster nachahmen.
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