25.4.2006
23.4.1926
Aus Paris wird uns gemeldet:
Der Sport, das von allen Aerzten gepriesene Allerweltsheilmittel, ist nicht jedermanns Sache. Gewiß, der Sport ist nützlich und gesundheitsfördernd; wenn er nur nicht so anstrengend und mühsam wäre. Aber ein findiger Pariser Arzt hat das Problem gelöst, sportliche Betätigung mit Bequemlichkeit in Einklang zu bringen.
In seinem Hause hat er einen "Sportplatz" eingerichtet, wo der Patient seine Muskeln betätigen kann, ohne sich rühren zu müssen. Man sieht bei ihm nicht etwa einen Saal mit Zimmerturnapparaten, auf denen der Abmagerungskandidat im Schweiße seines Angesichts rudern, reiten und radfahren kann. Diese "Folterwerkzeuge" gehören längst in die Rumpelkammer.
Nein, in seinem Kabinett sieht es gar nicht nach Sport und Gymnastik aus; außer einem sehr bequemen Diwan, erblickt man eine Reihe von elektrischen Apparaten, Drähten und Schalttafeln über deren Zweck man sich vergebens den Kopf zerbricht. Der Patient legt sich auf den Diwan, nimmt ein Buch oder die Zeitung zur Hand und zündet sich eine Zigarette an.
Der Arzt beschwert seinen Bauch mit einem gewichtigen Sandsack, befestigt irgendwo zwei Drähte und schaltet den hochgespannten elektrischen Strom ein. Sofort beginnen die Bauchmuskeln des Patienten rhythmisch zu arbeiten, ohne daß sich dieser im geringsten anzustrengen braucht. Sie dehnen und strecken sich und bewegen den schweren Sandsack gleichmäßig auf und nieder.
Wenn die Sitzung zu Ende ist, haben die Muskeln dieselbe Arbeit geleistet, die gleiche Müdigkeit durchzieht den Körper und das gleiche Quantum überflüssigen Fettes ist verschwunden, wie wenn sich der "Sporttreibende" eine Stunde lang auf dem Rasenplatz herumgetummelt hätte.
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