25.1.2006
21.1.1916
Aus dem Obervinschgau schreibt man uns:
Unsere Bürgermeister und Gemeindevorsteher könnten bitter klagen; denn fehlt es an Weizenmehl, hat der Bürgermeister die Schuld, weil er sich nicht kümmert; muß die Gemeinde über behördlichen Auftrag Vorräte an Heu, Metall u. dgl. aufnehmen, heißt es gleich: "In anderen Ortschaften machen die Vorsteher, daß die Sachen im Orte bleiben, nur grad der unsere, ja der!"
Kann nichtiger Gründe halber für den in Kriegsdiensten stehenden Mann ein Urlaub nicht angesucht werden, "mag er lei nit", d. h. es fehlt ihm an Willen, den Mann frei zu bringen u. dgl. mehr, viel mehr. In Mals waren sogar Schmähschriften an der Friedhofsmauer und den öffentlichen Plätzen gegen den Bürgermeister angeschlagen. Kurz: Unsere Männer stehen voll Begeisterung todesmutig gegen den Feind; aber leider nur wenige Frauen sind ihrer Männer würdig!
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Ein DER LICHTBLICK Projekt.