8.3.2006
7.3.1926
Obwohl das Kostüm nach zwei Jahren diskreter Zurückgezogenheit wieder viel von sich reden macht und auch getragen werden wird, hat sich das Gefühl dafür, daß der gesamte Anzug der Frau, vom Hut bis zum Schuh, harmonisch in Farbe und Stoff und einheitlich in der Wirkung sein soll, in den letzten Jahren viel zu sehr entwickelt, als daß das Komplet Gefahr liefe, durch das Kostüm benachteiligt zu werden. Im Gegenteil, es bietet neben dem strengen Stil des Tailleurs eine hübsche Abwechslung des Straßenbildes durch seine reicheren Zusammenstellungen von Stoffen und Farben und seine phantasievolleren Schnittformen.
Vielseitige Variationen des Komplets hatte man im vorigen Jahre auch schon. Neu ist die Dreiteiligkeit in der Zusammenstellung. Die übliche Kombination, Kleid und Mantel, wird dadurch dreiteilig, daß das Kleid in der Regel ein Jumperkleid und dieses zweiteilig ist. Dieses Kleid mit dem lose überzuziehenden Jumper bildet sozusagen die Grundlage der neuen Komplets. Als Ergänzung trägt man dazu neben dem Mantel die kurze, etwas unter dem Jumper abschließende Jacke und das Cape.
Es kann ganz kurz, halblang, dreiviertellang und ganz lang sein, gefüttert oder ungefüttert, aus gleichem Stoff wie das Kleid oder aus in Farbe oder Material abstechendem Stoff. Man sieht zum Beispiel leichte Capes aus Chiffon oder Crepe Georgette zu seidenen Sommerkleidchen oder einen karierten Kaschaumhang zu einfarbigen Wollkleidern. Allerdings sollte sich hier, um die Zusammengehörigkeit zu dokumentieren, der karierte Stoff als Saumstreifen oder Blende am Kleid wiederholen.
Auch die kurze Jacke, die das Jumperkleid auf der Straße zum schlichten Kostüm ergänzt, kann einfarbig zu kariert oder umgekehrt sein, sie kann auch in loser Form gearbeitet und offen getragen werden. Der Mantel dagegen wird vorwiegend einfarbig, zu verschieden gemusterten Kleidern passend, getragen. Bei Komplets, wo nur ein einziges Kleid zu dem Mantel gehört, kann man diesen, wie im Vorjahre, mit der Seide des Kleides füttern. Neu ist bei einer solchen Zusammenstellung, daß sich der Stoff des Mantels nicht nur als Blende etwa an dem Kleide wiederholt, sondern daß er zum Beispiel den Rock des Kleides bildet, aus dessen Falten beim Gehen dann wieder der Stoff des Jumpers ausspringt.
Eine andere Variation des dreiteiligen Komplets ist das Kostüm mit passender Weste. Hier hat sozusagen die Weste die Stelle des Jumpers eingenommen, alles andere ist geblieben. Nur sind hier Rock und Jacke immer in der gleichen Farbe und aus demselben Material, die Weste dagegen kariert, gemustert oder abstechend, was dann mit dem Gesamtanzug dadurch in Einklang gebracht wird, daß man den Hut in demselben Farbton wählt. Hübsch sind zum dunkelblauen Kostüm, das neben den zarten hellen Farben weiterhin viel getragen wird, Westen in Weiß oder leuchtendem Rot.
Beschriebene Modelle von links nach rechts:
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