Zwei Geburtstagskinder haben kürzlich ihre 95-er gefeiert: Karoline Gruber aus Kleinreifling und Margarete Tischhart aus Weyer.
Karoline Gruber feierte im Altenheim. Sie musste zwar das Bett hüten, doch sie freute sich über den Besuch ihrer einzigen Angehörigen, ihrer Nichte aus Salzburg. Heimleiter Manfred Schneuber gratulierte mit Blumen.
"Karla", wie sie am liebsten genannt wird, hatte ihren Mann 1942 im Krieg verloren. Mit ihrem späteren Lebensgefährten lebte sie bis 1985 zusammen. Jahrelang sorgte sie für sich allein und kam erst vor einem Jahr ins Bezirksaltenheim.
Margarete Tischhart feierte zuhause mit vielen Gratulanten. Die betagte Frau gilt als humorvoll und gesellig. Bereits mit 15 Jahren war sie Dienstbotin und lernte den Eisenbahner Adolf Tischhart kennen. Sie heirateten, lebten in Kärnten und in der Steiermark und bekamen einen Sohn und eine Tochter. 1957 zogen sie nach Weyer und bauten ein gemütliches Heim, wo sich Margarete Tischhart trotz des hohen Alters noch immer wohl fühlt. Seit 14 Jahren ist sie Witwe.
Ihre Tochter Elisabeth Fischer, die am 11. Juli 2005 ihren 60. Geburtstag feierte und als Mesnerin in der Pfarre Weyer unentbehrlich ist, besucht sie täglich einige Stunden und sieht liebevoll nach dem Rechten.
Die von uns in letzter Zeit wiederholt aufgezeigten Mißstände in öffentlichen Ämtern und besonders unsere Ausführungen in unserem Blatte vom 7. Juli hatten in den Vormittagsstunden des Dienstags eine spontane Kundgebung zur Folge, die von Beamten der Industrie- und Handelskammer gemeinsam mit Beamten des Staatsamtes für Industrie, Handel und verkehr veranstaltet wurde. Der Zug, indem Spruchbänder mit verschiedenen Aufschriften wie "Nieder mit den Saboteuren", "Heraus mit den Nazi aus den öffentlichen Ämtern" getragen wurden, nahm vor dem Gebäude der Handelskammer seinen Anfang, bewegte sich über die innere Stadt zur Freyung, Strauchgasse, Herrengasse zum Ballhausplatz, wo vor der Staatskanzlei, in der gerade Staatssekretär Minister a. D. Heinl dem Ministerrat beiwohnte, kurz haltgemacht wurde, und zog dann weiter zum Industriehaus auf dem Schwarzenbergplatz.
Wie uns aus der Industrie- und Handelskammer nahestehenden Kreisen mitgeteilt wird, sind sofort alle Maßnahmen ergriffen worden, um eine Klärung der personellen Verhältnisse sowohl auf dem Stubenring als auch auf dem Schwarzenbergplatz herbeizuführen. Sie haben zu dem Ergebnis geführt, daß bereits gestern einzelne maßgebende Funktionäre um ihre sofortige Pensionierung eingekommen sind. Es kann mit Bestimmtheit gerechnet werden, daß binnen allerkürzester Zeit der Beamtenapparat der vorgemachten Körperschaften von den getarnten oder nichtgetarnten Nazi vollkommen gesäubert sein wird.
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