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Die Welt ist ungerecht, die Bevorzugten genießen größeres Ansehen und höheren Schutz als die Unscheinbaren und eigentlich erst recht Schutzbedürftigen. Der prächtige Paradiesvogel erfreut sich des größten Ansehens und als er durch die herrschende Mode in seiner Existenz bedroht wurde, erhob sich in der ganzen gebildeten Welt eine Bewegung zum Schutze des Paradiesvogels. Dagegen soll nichts gesagt werden, das ist ein dankenswertes, hocherfreuliches Beginnen, dem jeder zustimmen muß. Aber was dem einen recht ist, ist dem andern billig. Auch wenn es sich nicht um so königliche Vertreter der Vogelwelt handelt und nicht um Opfer der herrschenden Mode, auch dann sollte Vogelschutz eine Pflicht der Kulturmenschen sein.

Das Schicksal des Paradiesvogels bewegt die ganze Welt, das Verschwinden urdeutscher Vögel aber bringt niemanden aus seiner Ruhe, besonders wenn es sich um so düstere, schmucklose Gesellen handelt, wie den Schwarzstorch, den Kolkraben und andere, mit deren Namen man eine ganz Liste füllen könnte, die Liste der aussterbenden deutschen Vögel. Ein ganzes Heer bilden diese dem Untergang Geweihten und die Vogelfreunde hielten das traurige Schicksal ihrer Schützlinge für unabwendbar. Jetzt zeigt sich aber, daß in letzter Stunde doch noch Hilfe kommt.

Bei Untersuchungen über die Vogelwelt des Naturschutzparkes in der Lüneburger Heide hat sich herausgestellt, daß dort eine ganz Anzahl von Vögeln, urdeutschen Vögeln, die vor dem gänzlichen Untergang standen, wahrscheinlich darinnen heimisch werden, und so für immer erhalten werden können. Es wäre das eine hocherfreuliche Begleiterscheinung der Naturschutzparkbewegung, die auf solche Weise für die Naturfreunde und zugleich auch für die Wissenschaft Schätze unserer Heimat aufbewahrt, die sonst sicher verloren gehen würden.