Siedlungen für Flüchtlinge
Im Flüchtlingslager Spittal an der Drau, in dem seit Kriegsende mehr als achttausend Flüchtlinge vorübergehend Zuflucht gefunden haben, nahm Montag Landeshauptmann Wedenig den ersten Spatenstich zum Bau einer Siedlung vor, die im Rahmen eines großen Wohnbauprogramms für Flüchtlinge in Österreich errichtet wird. Der Initiator der Aktion ist der Hochkommissar der Vereinten Nationen für das Flüchtlingswesen, van Heuven-Goedhard. Das Programm sieht den Bau von zweiundzwanzig Siedlungen für Flüchtlinge in allen Teilen Österreichs vor. Die Siedlung in Spittal wird zwanzig Einfamilienhäuser umfassen. Die Mittel wurden von der niederländischen Flüchtlingshilfe, der niederländischen freiwilligen Frauenhilfe, der norwegischen Europahilfe, dem Land Kärnten und dem Innenministerium aufgebracht. Die Sammelaktion des holländischen Volkes, die nach einer Rundfahrt holländischer Pressevertreter durch die österreichischen Flüchtlingslager im Oktober 1954 begann, hatte 4.5 Millionen Gulden aufgebracht, davon wurden zwei Millionen Gulden für die Flüchtlinge in Österreich ausgegeben.
Historischer Zeitungsartikel: Arbeiter-Zeitung, 19.7.1955