26.10.2005
28.10.1925
Hiefür die rechten Wege zu weisen und allen das Recht auf frische Luft zu erkämpfen, ist das Ziel der österreichischen Tabakgegnerbewegung, deren Wiener Landesgruppe soeben im Parterresaal des alten, schönen Michaelerhauses in der Habsburgergasse 12 eine sozialhygienische Ausstellung im Zusammenhang damit eine Reihe von Aufklärungsvorträgen abhält.
Gestern sprach über die Frage der Tabakentwöhnung Physikatsrat Dr. Pörner im kleinen Festsaale der Universität. Er erörterte die Bedeutung einer gesunden Lebensfreude für die Erhaltung der Lebensenergie und die Folgen schädlicher, sogenannter Lebensfreuden, insbesondere der Volksgifte, darunter vor allem Tabak und Alkohol.
Die Entwöhnung vom Rauchen gelinge aber nur bei jungen, noch nicht schwerer geschädigten Rauchern verhältnismäßig mühelos durch einen einmaligen Willensentschluß. Bei älteren Rauchern sei dagegen eine systematische Entziehungskur unter fachkundiger, ärztlicher Leitung notwendig, die am besten zu Beginn des Urlaubes einsetze.
In manchen Fällen erfordern die schwereren Organstörungen sogar Bettruhe oder Anstalts-, eventuell Badebehandlung. Ob ein Aufschub bis zur Urlaubszeit möglich sei oder schwerere Störungen zur sofortigen Entziehungskur drängen, entscheide im Einzelfalle wieder nur die Untersuchung durch einen gewissenhaften, mit der Materie vertrauten Facharzt.
Eine kleine Schrift "Hygiene des Rauchens", in der Tabakgegnerausstellung für 30 Groschen erhältlich, belehrt über Wissenswertes auf diesem Gebiete. In der kommenden Woche finden noch am 28. d. und 30. d., um 1/2 7 Uhr abends, in der Hegelgasse 12 (Lehrerbildungsanstalt) Lichtbildervorträge über den Gegenstand statt.
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