Wien, 16. Mai.
Die Sonn- und Montagszeitung meldet: Wie wir aus authentischer Quelle erfahren haben, sei die veränderte Stellungnahme der Salzburger Landesregierung in der Frage der für den 29. d. in Salzburg geplant gewesenen Volksabstimmung über den Anschluß darauf zurückzuführen, daß maßgebende Persönlichkeiten der Entente der österreichischen Regierung die Mitteilung machten, die kleine Entente würde in dieser Abstimmung eine Verletzung des Friedensvertrages von St. Germain sehen.
Die Jugoslawen würden Kärnten besetzen und Frankreich würde in der westungarischen Frage die Ansprüche Ungarns unterstützen. Die jugoslawische Regierung hat ihre Absicht, gegebenenfalls in Kärnten einzurücken, bereits in Paris notifiziert und dieser Entschluß der jugoslawischen Regierung wurde von Frankreich zur Kenntnis genommen. Außerdem wurde erklärt, daß in dem Falle der Durchführung der geplanten Abstimmung die Ententemächte sich von der Kreditaktion zurückziehen würden.
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