Die immer stärker hervortretende Schuhverteuerung hat den Verein österreichischer Schuhhändler veranlaßt, an den Handelsminister Dr. v. Spitzmüller mit einem Vorschlage heranzutreten, der die Schaffung eines billigen Kriegsnormalstiefels bezweckt. Vor kurzem waren in dieser Angelegenheit die Vertreter des Vereines österreichischer Schuhhändler Präsident kaiserlicher Rat Gollerstepper und Direktor Ludwig Klausner vom Handelsminister empfangen worden.
Nach dem Vorschlag, der in der Eingabe ausgeführt wird, soll das für Militärzwecke nicht in Anspruch genommene Sohlleder nicht nur für Reparaturzwecke, sondern namentlich auch zur Herstellung dieses Kriegsnormalstiefels zur Verfügung gestellt werden. Das für den Zivilbedarf vorhandene Leder soll nur jenen Schuhfabrikanten zugewiesen werden, die sich zur Erzeugung dieses billigen Normalstiefels gegen Zuteilung eines Reingewinnes von fünf Prozent verpflichten.
Im Schuhhandel dürfe dann dieser Stiefel nur gegen Einrechnung der wirklichen Geschäftsunkosten im Betrage von etwa 20 Prozent verkauft werden. Der Handelsminister bekundete für den Vorschlag zur Beschaffung eines billigen Normalstiefels sehr lebhaftes Interesse und ließ sich von den beiden Herren über den Vorschlag, den er wegen seiner großen Wichtigkeit eifrigst zu fördern versprach, eingehend unterrichten.
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