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Es war eine zeitlang Mode, nur nach Krankheitserregern zu suchen. Auch beim Skorbut, einer bei langen Seereisen, arktischen Expeditionen, namentlich in früherer Zeit nicht seltenen Krankheit, wollte man irgendeinen Bazillus für das Uebel verantwortlich machen. Jetzt hat man die Ursache in ungenügender Zufuhr eines zum Leben notwendigen Nährstoffes gefunden.

Es ist ja zur Genüge bekannt, daß der Mensch zum Aufbau seines Körpers Wasser, Eiweiß, Kohlehydrate, Salze und Fett braucht. Damit, so meinte man wenigstens bisher, muß sich der Mensch ernähren lassen. Erst die allerneuesten Untersuchungen haben zu dem überraschenden Ergebnis geführt, daß man zwei eng verwandte Stoffe übersehen hatte. Kein Wunder, den sie kommen nur unter bestimmten Bedingungen in kaum meßbaren Mengen vor.

Man hat sie Vitamine getauft. Der Stoff, dessen Fehlen den Skorbut verursacht, findet sich in grünen Pflanzen, in frischem Obst und Gemüse, auch in Kartoffeln. Beim Trocknen wird er zerstört, ebenso in kochendem Wasser. So fehlt er natürlich in kondensierter Milch, auch in Gemüse- und Obstkonserven, auf die man gerade bei langen Seereisen angewiesen ist.

Während man die Krankheit früher damit zu lindern und heilen suchte, daß man den Kranken Früchte und Blätter des gemeinen Löffelkrautes zu essen gab, beschränkt man sich heute auf die Zuführung kleiner Mengen von Vitaminextrakt, die in allerkürzester Zeit zu völliger Gesundung führen können. Auch für den Stellungskrieg im Hochgebirge mit erschwerter Speisenzufuhr könnte der Skorbut ein schlimmer Gast werden, so daß man es umso höher einschätzen darf, daß man bereits ein Mittel gegen die bösartige Krankheit besitzt.