22.3.2006
25.3.1921
Die von der Vereinigung der Damen- und Herrenkonfektionäre Oesterreichs eingeleitete Aktion zur Verbilligung der für den Mittelstand unerschwinglichen Preise der Damen- und Herrenkleider wird jetzt seit drei Wochen praktisch durchgeführt. In einer dieser Tage abgehaltenen Präsidialsitzung der Vereinigung berichtete deren Obmann Gremialrat Zabranski über den Erfolg der Aktion und teilte bei dieser Gelegenheit mit, daß die alten bürgerlichen Kunden, die man schon seit Jahr und Tag in keinem Konfektionsgeschäfte sah, sich seit Einführung der billigen Mittelstandsware wieder einfinden.
Daß diese Kleider aber auch den vollen Beifall der Kunden finden, beweist der enorme Umsatz, der innerhalb der kurzen Frist von drei Wochen erzielt wurde. Eine Firma in Mariahilf machte allein einen Umsatz von einigen Millionen. Die Aktion zur Verbilligung der Waren soll übrigens jetzt auch auf Wäsche-, Wirk- und Strickwaren sowie auf andere unentbehrliche Bedarfsartikel ausgedehnt werden.
So veranstaltet die "Gekawe", Großeinkaufsgenossenschaft der Kaufleute in Wien, eine Wohlfahrtsaktion für den Mittelstand, indem sie besonders billige Textilartikel mit ganz minimalem Regiezuschlag an ihre Mitglieder weitergibt, welche diese Waren zu einem fest vorgeschriebenen Preis an ihre deutschösterreichischen Konsumenten gegen Vorweisung des Meldezettels zum Verkaufe bringen.
Gegenwärtig gelangt von den "Gekawe"-Mitgliedern guter Chiffon, 82 Zentimeter breit, für alle Wäschestücke verwendbar, zum Preise von 140 Kronen per Meter zum Verkaufe. Die dieser Wohlfahrtsaktion angeschlossenen Geschäfte sind durch besondere Plakate in den Schaufenstern kenntlich gemacht. Nach Ostern veranstaltet die Wiener Detailkaufmannschaft eine große Versammlung, welche die Preisabbauaktion für den Mittelstand zum Gegenstand haben wird.
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