13.7.2005
14.7.1955
Daß die Führung eines Haushaltes ebenso erlernt sein will wie irgendein Beruf, hat man eigentlich erst in den letzten Jahrzehnten erkannt. Früher lernte die Tochter die Hauswirtschaft von der Mutter und führte meistens, wenn sie einmal verheiratet war, ihren eigenen Haushalt genau so, wie ihn ihre Mutter geführt hatte.
Inzwischen hat sich aber die Wissenschaft auch der Hauswirtschaft angenommen, und die modernen Rationalisierungsmethoden, die bereits die Arbeit in den meisten Berufen erleichtern und verbilligen helfen, finden allmählich auch Eingang in den Haushalt. Die Küche gilt als Werkstätte der Hausfrau und alle möglichen Fachleute zerbrechen sich bereits seit einigen Jahren den Kopf darüber, wie sie der Hausfrau und damit auch deren Familienangehörigen das Leben erleichtern könnten.
Dies ist jetzt um so wichtiger, als das junge Mädchen von heute einen Beruf erlernen muß und dabei nicht mehr die Zeit hat, bei ihrer Mutter in der Hauswirtschaft so gründlich in die Lehre zu gehen, wie es früher der Fall war. Daher haben sich auch die hauswirtschaftlichen Schulen und Kurse sehr gut durchgesetzt - sehr zum Nutzen der Familien übrigens, da die jungen Mädchen und Frauen dort systematisch alle Kenntnisse erwerben, die sie zur Führung eines modernen, gesunden Haushaltes brauchen.
In den letzten Jahren ist auch eine ziemlich große Literatur über die richtige Haushaltführung entstanden, die weit über die Kochbücher aus Großmutters Zeiten hinausgeht. Diese Bücher sind allerdings oft zu umfangreich und zu teuer. Die neugebackene Hausfrau hat gewöhnlich nicht genug Zeit, um sie zu studieren, und nicht genug Geld, um sie zu kaufen. Nun ist vor kurzem im Verlag für Jugend und Volk ein broschiertes Bändchen "Haushalten" von Erika Müller erschienen, das bloß 18.60 Schilling kostet und für jede junge Hausfrau eine ausgezeichnete Einführung in all das ist, was sie wissen muß.
Angefangen von der zweckmäßigsten Einrichtung der Küche und des Schlafraumes oder Wohnschlafraumes über die richtige Pflege der Wäsche und des Geschirrs bis zur richtigen Ernährung, zur Pflanzenpflege und Körperpflege wird da alles Wichtige, was der Hausfrau zu schaffen machen könnte, kurz behandelt. Sogar wie die Türen zu schmieren, der Wasserhahn zu dichten und die Nähmaschine zu pflegen ist, kann sie dort nachlesen.
G. H.
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