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Gratulationsbild von Katharina Fälbl
Foto: © Privat
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ARTIKEL:
  • Publikation: Urfahrer Rundschau, 26.4.2006
  • Vorname: Katharina
  • Familienname: Fälbl
  • Wohnort: Bad Leonfelden
  • Jubiläum: 85. Geburtstag
  • Geburtsdatum: 27.4.1921
  • Der historische Zeitungsartikel zu diesem Gratulationsartikel. LESEN SIE NACH!

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26.4.2006

Urfahrer Rundschau

Katharina Fälbl, 85. Geburtstag

Katharina Fälbl vollendet heute, Donnerstag, das 85. Lebensjahr.
Gratulationsartikel: Urfahrer Rundschau, 26.4.2006

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27.4.1921

Reichspost

Zum Problem der Mädchenbildung.

Im dritten Heft der "Volkserziehung", Nachrichten, welche das österreichische Unterrichtsministerium in regelmäßiger Folge erscheinen läßt, behandelt Frau Dr. Maria Maresch, Referentin über alle Fragen der höheren Mädchenbildung im Unterrichtsamte, mit Sachkenntnis und liebevoller Vertiefung das Problem der höheren Mädchenbildung;

den Kernpunkt des Problems findet Frau Dr. Maresch in der durch die gegenwärtige soziale Entwicklung bedingten Notwendigkeit der Vorbereitung sowohl für den natürlichen Beruf als Hausfrau und Mutter sowie als Berufsarbeiterin innerhalb des wirtschaftlichen Organismus des Staates, welche die Mädchenschule der Gegenwart und Zukunft ihren Schülerinnen zu bieten hat.

Diese Doppelbelastung und Doppelaufgabe bestimmt den Bildungsgang der neuen Mädchenschule nach einer ganz bestimmten Richtung hin. Der namentlich von sozialdemokratischer Seite propagierte Versuch, die Koedukationsschule auch in Oesterreich einzuführen, wird von der Verfasserin abgelehnt, weil die geistige, sittliche und soziale Struktur unserer Gegenwart derartige pädagogische Experimente auszuschließen scheint und weil nach dem schönen Gedanken Försters nicht Kameradschaftlichkeit, sondern "Mütterlichkeit und Ritterlichkeit" in Hinkunft für eine Vertiefung in den Beziehungen von Mann und Frau nötig sind.

Aber auch Unterrichtsgleichheit mit der Knabenschule bei getrennter Erziehung der Geschlechter, wie sie bisher dem Unterrichtsplan unserer Mädchengymnasien und Realgymnasien zugrunde lag, entspricht nach der Ansicht der Frau Dr. Maresch, die wohl die meisten vorurteilslosen Betrachter teilen dürften, nicht den Forderungen, welche die Zukunft an unsere Frauen stellt.

Die eigentümlichen Verhältnisse in unserem Staate, unser wirtschaftlicher Niedergang, verlangen gerade von dem weiblichen Teil der Bevölkerung eingehende Kenntnis in allen Gebieten der Hauswirtschaft, Sach- und Menschenpflege. Diese Schulung zur Lebenstechnik wird also das wichtigste Programm der Mädchenschule der Zukunft sein. Es hätte demnach bis etwa zum zwölften Jahr der Unterricht für Knaben und Mädchen der gleiche zu sein, eventuell gemeinsam zu erfolgen.

Hernach müßte aber eine Differenzierung in Hinsicht auf die körperliche und geistige Entwicklung der Mädchen erfolgen, ohne daß der Wert gemeinsamer, allgemein menschlicher Bildungsschätze dadurch Abbruch erleiden dürfte. Ihr Mindestmaß an Bildung erhalten die Mädchen in der Pflichtschule, die sich als eine Oberstufe der Volksschule darstellt: die Fortführung dieser Bildung erfolgt in den verschiedenen Oberstufen: obligatorisch ist die Ausbildung der Mädchen innerhalb der Schule in Hauswirtschaft, Kinder- und Volkspflege.

Als Hauptsache wäre die Umgestaltung der bisher lebensfremden Mädchenmittelschule in eine Wirklichkeitsschule aufzufassen, welche den richtig erfaßten Aufgaben der Frau innerhalb der Häuslichkeit und des Gesellschaftsganzen gerecht wird. Die Ausführungen der Frau Dr. Maresch, welche nicht nur von einem scharfen Blick in die bisherigen falschen Auffassungen über die Zwecke der höheren Mädchenbildung und den sie begleitenden sozial und sittlich gleich schädlichen Folgeerscheinungen zeugen, sondern auch von reifer, mütterlich warmer Einsicht in die letzten Tiefen des Frauenproblems überhaupt getragen sind, werden allen, die sich für dieses Problem interessieren, Antwort auf manche zweifelnde Frage geben.

Dr. G. W.

Historischer Zeitungsartikel: Reichspost, 27.4.1921

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