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2689 Gratulationsartikel gefunden

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Gratulationsbild von Maria Leidinger
Foto: © Moser
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ARTIKEL:
  • Publikation: Salzkammergut Rundschau, 16.5.2006
  • Vorname: Maria
  • Familienname: Leidinger
  • Wohnort: Altmünster/ Reindlmühl
  • Jubiläum: 106. Geburtstag
  • Geburtsdatum: 18.5.1900
  • Der historische Zeitungsartikel zu diesem Gratulationsartikel. LESEN SIE NACH!

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16.5.2006

Salzkammergut Rundschau

Maria Leidinger, 106. Geburtstag

106 Jahre: Ihr Leben war kein Kinderspiel

Maria Leidinger aus Reindlmühl feiert am morgigen Donnerstag die Vollendung ihres 106. Lebensjahres. Sie ist mit dieser Lebensspanne älteste Altmünsterin.

Die Jubilarin hat ein sehr schweres und schicksalsträchtiges Leben hinter sich, das sie nur dank ihrer tiefen Gläubigkeit und ihrem unerschütterlichen Optimismus bestehen konnte. Acht Kindern schenkte sie das Leben, musste aber auch hinnehmen, dass eines bereits im Kindesalter gestorben ist. Zwei erwachsene Töchter, drei Schwiegersöhne, einige Enkel und Urenkel gingen ihr im Tod voraus.

Viel Gutes hat Maria Leidinger - sie stammt vom Stadlpangerl in Neukirchen ab - in der Jugend nicht erfahren, denn sie musste bereits als Kind im entfernten Frankenmarkt bei Bauern dienen und kam erst nach Jahresfrist wieder ins Aurachtal zurück.

Mit dem Holzknecht Anton Leidinger wurde 1927 Hochzeit gehalten (gefeiert wäre angesichts der herrschenden Not sicher nicht der richtige Ausdruck) und das "Aurahäusl" gebaut. Weil der Vater aber seine Kinder nicht schon im Kindesalter zu den Bauern in die "Fron" schicken wollte, suchten die Leidingerleute nach einem Sacherl, das sie in der "Schützenleiten" am Grasberg-Nordhang fanden und auch mit viel Mut und Zuversicht 1939 kauften. Musste doch der Start gleich mit 3000 Schilling Schulden begonnen und ein ruinöses Haus sukzessive rundum erneuert werden.

Der unermüdliche Fleiß und das wackere Zusammenstehen wurde aber durch die Vernaderung eines "Parteigenossen" jählings beendet und der Siebenkindervater musste noch im November 1945 einrücken - und kehrte nicht mehr zurück.

So wurde der damals 45-Jährigen neuerlich eine schwere Bürde auf die Schulter gelegt. Sie fand aber in der nahen "Schützenleitenkapelle" beim Gebet wieder Trost und Stärke.

Mit der Zeit kamen auch für Maria Leidinger bessere Zeiten, zumal die älteren Schwiegersöhne und der Sohn fleißig mithalfen. An Episoden reich war das Leben und sie hatte, so sagt sie treuherzig, auch viel Glück. Das besonders zu Pfingsten 1940. In dieser Nacht ließ sie ganz unüblicherweise die kleine Annerl nicht im Kindswagen beim Ofen in der Stube, sondern nahm sie aus unerklärlicher Intuition mit ins Ehebett.

Welch eine Fügung: In der selben Nacht stürzte die gesamte Decke der Stube ein und hätte das Kleinkind wohl unter sich begraben. Welch ein Schicksal: Im folgenden Winter ist das Mädchen aber dann an Diphtherie gestorben.

Bis heute erfreut sich die 106-Jährige leidlicher Gesundheit und musste nur einmal in ihrem Leben Spitalspflege in Anspruch nehmen. Auch ist sie noch gut bei Appetit. Wenn das Feiern in diesem hohen Alter von Jahr zu Jahr mühsamer wird, so freuen sich doch die Kinder, 30 Enkeln, 67 Urenkeln und 21 Ururenkeln über ihre "Urli". Die aufopfernde Betreuung von Sohn und Schwiegertochter trägt viel zum schönen (und langen) Lebensabend bei!

Erwin Moser

Gratulationsartikel: Salzkammergut Rundschau, 16.5.2006

Historisches Logo der Zeitung »Wiener Zeitung«

18.5.1900

Wiener Zeitung

Aberglaube in der Krankenpflege.

Je mehr heute die Krankenpflege als berechtigter Bestandtheil der Heilkunst Anerkennung findet, umsomehr müssen alle jene Vorurtheile schwinden, die namentlich in Bezug auf die Krankenwartung noch vielfach herrschen. Einige Proben dieses Aberglaubens theilt die "Zeitschrift für Krankenpflege" mit. Es herrscht zum Theile noch die Ansicht, daß kranke Menschen die Wäsche nicht wechseln dürfen, daß man die Kranken auch nicht waschen dürfe.

In Berlin und Umgebung ist vielfach der Aberglaube üblich, daß bei einer ansteckenden Krankheit in der Wohnung oder im Hause die noch nicht befallenen Mitbewohner dadurch von Ansteckung frei bleiben, da sie sich - Knoblauch auf den Bauch legen. Noch viel verbreiteter ist die Scheu, den Kranken an gewissen Tagen der Woche zum erstenmale wieder aufstehen zu lassen. Die also verpönten Tage wechseln oft in den einzelnen Gegenden. Besonders wenig beliebt sind in dieser Beziehung der Montag, der Freitag und der Sonntag.

Ein weiterer Aberglaube, der vielfach in ländlichen Kreisen herrscht, ist, daß man eine Krankheit nicht überstehe, wenn man kurz vor dem Geburtstage krank werde. Ebenso gilt eine eingetretene Besserung einer Krankheit, wenn sie an gewissen Tagen der Woche erfolgt, als ein ungünstiges Zeichen. Besonders der Sonntag und der Donnerstag sind in dieser Hinsicht vielfach gefürchtet. Derartige Vorurtheile können zuweilen ziemlichen Schaden anrichten, da sie nicht selten den ärztlichen Anordnungen direct entgegenstehen.

Historischer Zeitungsartikel: Wiener Zeitung, 18.5.1900

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