2.5.2006
1.5.1921
Die Landwirte rechnen für 1921 mit einem Hauptflugjahr der Maikäfer, wie es für jedes vierte Jahr zu erwarten ist. Es ist daher hoch an der Zeit, daß die politischen Behörden und die Gemeinden alle Vorkehrungen für die Organisierung des Sammelns treffen, beziehungsweise für dasselbe auch Preise ausschreiben.
Die gesammelten Massen werden am besten als Futtermittel oder zu Düngezwecken verwendet; im ersten Falle müssen die gesammelten Käfer gedörrt und mit Futterkartoffeln vermischt werden, wodurch sie ein ausgezeichnetes Kraftfutter ergeben. Für Düngezwecke sind die getöteten Käfer schichtenweise auszubreiten und mit Erde und Kalk zu bedecken.
Jedenfalls ist es aber jedermanns Pflicht, das Einsammeln und Vertilgen der Maikäfer mit aller Energie zu unterstützen und sich daran zu beteiligen. Welchen ungeheuren Schaden die Maikäfer und deren Larven - die Engerlinge - verursachen, braucht wohl nicht erst des näheren ausgeführt zu werden. Leider gibt es noch kein radikales Bekämpfungsmittel und es bleibt nur das Sammeln und Töten der Käfer übrig.
In Niederösterreich wird der Maikäfer hauptsächlich im Viertel unter dem Mannhartsberg, Tullnerfeld bis St. Pölten, Donautal, Wiener Becken, Viertel unter dem Wienerwald bis Gloggnitz in Massen auftreten, während der übrige Teil verschont bleiben dürfte. Kärnten wird zum größten Teil von Maikäfern heimgesucht werden; insbesondere erscheint das Gailtal gefährdet. In Tirol erstreckt sich der Hauptflug auf das Inntal und die rechts einmündenden Seitentäler; in Vorarlberg auf das Rheintal, Montafon und den Bregenzer Wald. In Oberösterreich und Salzburg kommt höchstens das Inntal in Betracht, Steiermark dürfte verschont bleiben.
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