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Unser römischer Z.-Korrespondent berichtet:

Nach Meldungen aus New York hat der dortige protestantische Bischof William T. Manning mit einer bedeutungsvollen Rede sich gegen einer der gefährlichsten Erscheinungen unserer Zeit, gegen die Ueberhandnahme der Ehescheidungen, gewendet. Der Bischof ruft zum Schutze der Ehe das einträchtige Zusammenwirken der katholischen, protestantischen und israelitischen Geistlichkeit in Amerika an, wo auf sieben Ehen bereits eine Ehescheidung kommt, und weist auf die großen Schäden hin, die der Gesellschaft aus dem oft willkürlich und unbegründet herbeigeführten Verfall der Ehen erwachsen.

Scharf tadelte der Redner das schlechte Beispiel der Gesellschaft der höheren Stände, die eine Reise nach Paris oder in andere Städte nicht scheuen, um die Lösung des legitimen Ehebandes leichter zu erreichen, und dabei ihre Pflichten gegen Gott, gegen die Gesellschaft und den Staat vergessen. An Stelle der kirchlich sanktionierten Ehe drohe praktisch die Polygamie zu treten.

Der Bischof hält aber auch nicht mit seinen Vorwürfen gegen die amerikanischen Gerichte zurück, die vielfach zu leicht nachgeben und weist zum Vergleiche auf die strenge Ehegesetzgebung im benachbarten Kanada hin, die jeder leichtsinnigen Ehescheidung kräftig entgegentrete.