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Gratulationsbild von Inge und Fritz Kirchschlager
Foto: © Privat
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ARTIKEL:

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9.5.2006

Vöcklabrucker Rundschau

Inge und Fritz Kirchschlager, Goldene Hochzeit

Goldene Hochzeit feierten Stadträtin a. D. Inge und Kanzleirat Fritz Kirchschlager. Bürgermeister Karl Staudinger, ÖFB-Stadtleiterin Hilde Rauscher und Seniorenbund-Obmann Hermann Mühlleitner gratulierten.
Gratulationsartikel: Vöcklabrucker Rundschau, 9.5.2006

Historisches Logo der Zeitung »Arbeiter-Zeitung«

1.5.1956

Arbeiter-Zeitung

Freut euch der Technik - aber mit Verstand! Mit der Technik umgehen lernen

Die Welt von heute ändert sich schnell und immer schneller. Das liegt vor allem an der Technik. Zugleich ist diese Technik - womit wir das Gesamtgebiet unserer industrialisierten Zivilisation meinen - eine ganz neue Sache in der Welt. Zwar kennt der Mensch den Hebel oder das Wasserrad bereits seit Jahrtausenden, aber die Technik im heutigen hochentwickelten Sinne mit billiger Massenproduktion, mit Elektronen, mit Maschinen und Fahrzeugen für alle, ist für uns Mitteleuropäer erst kaum dreißig Jahre alt.

Hier liegt der springende Punkt. Eine riesige, sein gesamtes Dasein überflutende neue Erscheinungsform des Lebens überfällt den darauf unvorbereiteten Menschen und wirbelt alle seine Verhältnisse durcheinander. Wahrscheinlich wird uns dieselbe Technik über den Umweg von Superkriegsrüstungen und Atomen den endgültigen Weltfrieden bringen.

Es gibt aber auch eine innere Front in der Auseinandersetzung mit der Technik. Hier ist ein dauernder Guerillakrieg im Gange. Wie dieser Kampf ausgehen wird, läßt sich keineswegs absehen. Wir alle sind darin verwickelt, und an jedem einzelnen von uns liegt es, ob wir die geistige Auseinandersetzung mit der Technik gewinnen oder unter die Räder unserer eigenen Maschinen kommen.

Jener Herr X, der Mann, der an einem falsch überlackierten Kratzer an seinem neuen Auto leidet, der Motorradnarr, der Photo- und der Filmnarr sind Opfer dieses Kampfes. Sie sind unvorsichtige, naive Neulinge. Sie sind mit dem Phänomen Technik nicht fertig geworden. Zwischen ihnen und den afrikanischen Naturkindern, die sich blitzende Konservendosen als Schmuck um den Hals hänge, besteht kein prinzipieller Unterschied. Wenn sie mit der Technik und ihren Nachteilen vertraut sind, werden sie diese Kinderkrankheiten überwinden.

Im Grunde ist die Lage aber höchst einfach. Die Technik hat unser Leben in alle Richtungen ungeheuer erweitert. Niemand hat Zeit, sich in jedem Gebiet zu betätigen. Die ganze Kunst besteht nun darin, sich ein oder einige Gebiete auszusuchen, diese mit Verstand zu betreiben, Ausgleich zu suchen.

Schließlich haben wir auch Gefühle, Erinnerungen und Sympathien; wir hängen an unseren Eltern, einer Landschaft und erschrecken nachts vor einem Geräusch, einem Schatten, kurz - wir haben eine Seele. Technische Vorrichtungen mit Intellekt und Gedächtnis gibt es bereits, Apparaturen mit einer Seele kann es niemals geben. Dieser nur schwer erfaßbare Untergrund unserer Persönlichkeit ist unser wertvollstes Gut. Alle großen, schöpferischen Leistungen wurzeln hier. Und gerade wer den ganzen Tag im Führerhaus einer Elektrolokomotive, im Gedröhn von Maschinenhallen verbringt, darf diese Dinge nie vergessen.

Wir bejahen in der Technik die Möglichkeit eines gesunden freien Lebens für die breite Masse und nicht die Dividenden weniger Aktionäre. Technik ist eine gewaltige Chance für das Glück aller Menschen. Der Siegeszug der Maschinen und Apparate schafft Wohnung und Brot, Kleidung und Erholung alle.

Aber es geht darum, sich gegen die Mißbräuche der Technik zu wehren. Dazu bedarf es ausgeglichener, urteilsfähiger Menschen. Mit dem geistig Unselbständigen, der über der Magie blinkenden Chroms den Zauber des Lebens vergißt, mit filmvernebelten Hirnen läßt sich da wenig anfangen. Der selbstbewußte junge Sozialist muß auch in dieser Beziehung vorangehen.

H. S.

Historischer Zeitungsartikel: Arbeiter-Zeitung, 1.5.1956

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