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143 Gratulationsartikel gefunden

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ARTIKEL:
  • Publikation: Braunauer Rundschau, 3.5.2006
  • Vornamen: Theresia und Ferdinand
  • Familienname: Brünner
  • Wohnort: Burgkirchen/ Vorbuch
  • Jubiläum: Diamantene Hochzeit
  • Hochzeitsdatum: 7.5.1946
  • Der historische Zeitungsartikel zu diesem Gratulationsartikel. LESEN SIE NACH!

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3.5.2006

Braunauer Rundschau

Theresia und Ferdinand Brünner, Diamantene Hochzeit

Diamantene Hochzeit feierten Theresia und Ferdinand Brünner, Vorbuch, am 7. Mai 2006.
Gratulationsbild von Theresia und Ferdinand Brünner
Foto: © Privat
Gratulationsartikel: Braunauer Rundschau, 3.5.2006

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7.5.1946

Neues Österreich

Der Bundespräsident über die Wirtschaftsprobleme Österreichs

Linz, 6. Mai.

Bundespräsident Dr. Renner hielt heute in Linz eine Pressekonferenz mit den Chefredakteuren der oberösterreichischen Blätter ab, bei der er auf verschiedene an ihn gerichtete Fragen erwiderte:

1. Welches sind, Herr Bundespräsident, nach ihrer Meinung, die Voraussetzungen für ein Gedeihen der österreichischen Industrie?

Die grundlegende Voraussetzung ist die Einheit des Wirtschaftsgebietes der gesamten Republik Österreich. Notwendig ist also die Einheit bei der Beschaffung und Verteilung der Rohstoffe, die Einheit in der Ausnützung und Lenkung der Energiequellen, die Einheit des inneren Absatzmarktes und die Freiheit in der Wahl der Standorte der Industrien je nach den für ihre Entwicklung günstigsten Gegenden ganz Österreichs.

2. Sind in Beziehung auf die Standorte der Industrien größere Verschiebungen zu gewärtigen?

Darüber ist derzeit noch kein sicheres Urteil möglich. Die günstigsten Standorte müssen nach dem Vorhandensein der Rohstoffbasis und der Energiequellen ausgewählt werden. Hiebei wird selbstverständlich die für Österreich wichtige Elektroenergie einen gewissen Vorrang genießen müssen. Als weitere Energiequellen kommen die Rohölvorkommen im östlichen Österreich in Betracht, während die verhältnismäßige Kohlenarmut Österreichs in der Kohlenwirtschaft die Heranbringung der Kohle aus dem Ausland auch weiterhin unerläßlich macht.

Was die Exportmöglichkeiten der österreichischen Industrie anbelangt, werden vor allem zwei Transportwege eine besondere Rolle zu spielen haben, nämlich der Weg über die Donau und jener über das Meer.

3. Hat Österreich ein besonderes Interesse an der Frage des Hafens von Triest?

Die Möglichkeit, einen Hafen an der Adria zu benützen, ist jedenfalls für Österreich von außerordentlicher Bedeutung. Entscheidend wird es sein, daß Österreich eine Freihafenzone zugesprochen erhält und daß die Anfahrtslinien, auch soweit sie andere Staaten durchqueren, fest und für die Dauer gesichert werden.

4. Welchen Standpunkt nimmt Österreich in der Frage der Donauschiffahrt ein?

Wir stehen auf der Basis der Beschlüsse des Pariser Friedenskongresses von 1856, durch den dieser wichtige Schiffahrtsweg internationalisiert worden ist. Die Rückkehr zum Prinzip der Internationalisierung bedeutet aber nicht, daß wir das Interesse an einer eigenen, nur von Österreich selbst abhängigen Donauschiffahrtsgesellschaft verloren hätten. Eine solche Gesellschaft ist vielmehr gerade dann notwendig, wenn, wie wir hoffen, der Handel mit dem Osten nach Kräften ausgebaut werden soll.

5. Welche Gestaltung der Welthandelspolitik hatten Sie, Herr Bundespräsident, als für Österreich am meisten wünschenswert?

Österreich, dessen Lebensfähigkeit zum großen Teil vom freien Zugang zu den Märkten abhängt, hat natürlich ein eminentes Interesse an einer möglichst freien Gestaltung des Welthandels, ja es wird, soweit es nur tunlich ist, dem Freihandel zu eigen. Daneben bedarf es allerdings der freien Verfügung über seine eigenen wirtschaftlichen Aktiven. Soweit durch die Kriegsereignisse Ansprüche anderer Mächte an Österreich entstanden sind, sollten diese also nicht durch unmittelbaren Rückgriff auf österreichische Aktiven befriedigt werden, sondern durch ihre Umwandlung in Schuldtitres, deren Verzinsung durch die Früchte der österreichischen Arbeit ermöglicht werden wird.

Heute ist an die Stelle des wünschenswerten, allseitigen Freihandelsverkehrs ein System zweiseitiger Kompensations- und Austauschverträge getreten. Dieses System ist aber keine Dauerlösung. Annäherung an den Freihandel und Allseitigkeit des Handelsverkehrs sind die Ideale, die Österreich anstrebt.

6. Welche Aussichten bestehen für Österreich, diesen seinen Standpunkt durchzusetzen?

Das können wir im Augenblick noch nicht ermessen. Immerhin haben wir guten Grund, auf vernünftige und auch für Österreich annehmbare Lösungen zu hoffen. Diese beweiset vor allem der jüngste amerikanische Vorschlag, die Zollgrenzen zwischen den europäischen Staaten für eine längere Zeitspanne - es ist von fünf Jahren die Rede - verschwinden zu lassen, also ein wenigstens temporäres Freihandelssystem in Kraft zu setzen, das nach amerikanischer Anschauung einzig allein geeignet wäre, die Wiedergenesung Europas in die Wege zu leiten und zu beschleunigen.

Diese Anschauung deckt sich durchaus mit der meinigen. Ohne einen genügenden Spielraum für seine Wirtschaft ist und bleibt die Zukunft Österreichs problematisch.

Historischer Zeitungsartikel: Neues Österreich, 7.5.1946

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