18.1.2006
24.1.1926
Die "Reichenberger Zeitung" schreibt:
Ende voriger Woche fand in Budweis eine Besprechung von verschiedenen tschechischen Funktionären statt. Den einzigen Gegenstand dieser Besprechung bildete die Einleitung einer Ankaufs- und Invasionsaktion im oberösterreichischen Mühlviertel. Die dort bereits ansässigen Tschechen fordern nämlich unaufhörlich in drängenden Briefen an die Tschechisierungsvereine ihre Volksgenossen auf, sie mögen mit allen Mitteln Ankäufe von Realitäten und Hypothekenverschiebungen in den nördlich der Donau gelegenen Teilen Oberösterreichs vornehmen.
Dieser Teil Oberösterreichs zeige sich für die Tschechisierungsversuche sehr aufnahmsfähig, so daß alles aufgewendet werden müsse, dieses Gebiet zu erobern. In Budweis wurden wichtige Beschlüsse gefaßt. Im Frühjahr werden Agenten ins Mühlviertel entsendet, welche mit den dortigen Tschechen in Verbindung treten sollen. Zwei Funktionäre der Tschechisierungszentrale in Prag fahren demnächst nach Linz, wo sie mit mehreren Personen konferieren werden, welche sich verschiedenen tschechischen Banken angetragen haben, bei Deckkäufen zu vermitteln.
Die Tschechisierungsvereine setzen es sich zum Ziel, binnen fünf Jahren eine bestimmte Anzahl tschechischer Schulen im Mühlviertel zu errichten. Die tschechische Propaganda arbeitet zähe und scheut keine Geldausgaben. Der Hauptstoß richtet sich jetzt gegen die oberösterreichischen Gerichtsbezirke Unterweißenbach, Freistadt, Leonfelden, Rohrbach und Aigen. Sehr eifrige Tschechisierungshelfer sitzen in Urfahr und in Schlägel.
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