3.5.2006
5.5.1956
Wie ungeheuer wichtig für die Bewohner großer Städte die Erhaltung des Baumbestandes im Stadtbereich und die Errichtung von Parkanlagen und Grünflächen ist, zeigten mehrere Teilnehmer der Naturschutztagung in ihren Vorträgen.
Großes Interesse fanden die Ausführungen des Architekten Professor Erich Kühn aus Aachen, der in seinem Vortrag über Klima, Hygiene und Großstadtgrün die steigende Empfindlichkeit der Großstädter gegen Witterungseinflüsse und die durch sei hervorgerufenen Krankheiten auf die Verbannung des Grüns aus den Städten zurückführt.
Als eine für die Gesundheit der Stadtbewohner ungünstige Erscheinung bezeichnete Professor Kühn die Überhitzung der Großstädte im Sommer durch die Sonnenbestrahlung. Der Straßenbelag strahlt so große Wärme aus, daß über ihm die Luft zu flimmern beginnt. Je größer die Asphaltfläche ist, um so größer ist die Wärmeentwicklung. Diese Überhitzung der Städte kann nur durch die Errichtung von möglichst vielen und möglichst ausgedehnten Rasenflächen verringert werden. Über einem Rasen oder über Gebüschen flimmert die Luft nicht, weil die Grünflächen keine Wärme ausstrahlen, sondern kühle Luft anziehen.
Donnerstag nachmittag unternahmen die Teilnehmer der Tagung eine Fahrt zu verschiedenen Parkanlagen in Wien und dann in die Umgebung der Stadt. Dabei wurden auch sogenannte wilde Siedlungen besichtigt, durch die das Erholungsgebiet der Wiener immer mehr angenagt wird. Stadtrat Mandl wies auf die Schwierigkeiten hin, die sich bei der Lösung dieses Problems ergeben, weil einzelne Siedler, die ihre Häuser ohne Baubewilligung errichtet haben, nicht einsehen wollen, daß das Interesse der Allgemeinheit über das eigene geht. Es sei auch Aufgabe des Naturschutzbundes, in dieser Hinsicht aufklärend zu wirken.
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