5.10.2005
30.9.1920
Gelegentlich der Verhandlungen über den Heimtransport unserer Kriegsgefangenen wurde von den Vertretern der russischen Sowjetregierung auch eine raschere Übermittlung der Kriegsgefangenenpost, und zwar durch Kurier, zugestanden. Dies wurde jedoch an die Bedingung geknüpft, daß in den so übermittelten Poststücken keinerlei herabsetzende Bemerkungen über das jetzt in Rußland herrschende System oder dessen Vertretern enthalten seien.
Es wird daher von nun an die gesamte in einer beliebigen Gemeinde Österreichs an Kriegsgefangene in Rußland aufgegebene Post auf diese Bedingung hin durch österreichische Organe überprüft werden.
Das Publikum wird im eigensten Interesse aufmerksam gemacht und dringendst ersucht, Bemerkungen und Kritiken jeder Art in den an die Kriegsgefangenen gerichteten Postsendungen zu unterlassen, da infolge des Mangels an Arbeitskräften langwierige Streichungen in den Briefen usw. nicht vorgenommen werden können, sondern solche Sendungen einfach ausrangiert werden und überhaupt nicht zur Beförderung gelangen.
Alle für Kriegsgefangene in Rußland bestimmten Briefe und Karten sind aber trotzdem, wie bisher, auch weiterhin einfach (nicht rekommandiert) der Post (Briefkasten usw.) zu übergeben.
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