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Gratulationsbild von Maria Stockhammer
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ARTIKEL:

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4.1.2006

Rieder Rundschau

Maria Stockhammer, 80. Geburtstag

Ihren 80. Geburtstag feierte Maria Stockhammer, Ellreching.
Gratulationsartikel: Rieder Rundschau, 4.1.2006

Historisches Logo der Zeitung »Reichspost«

3.1.1926

Reichspost

Der moderne Abendschuh.

Wer erinnert sich nicht unseres lieben, allen wohlvertrauten, deutschen Hausmärchens vom Aschenbrödel, dessen Prinz mit einem goldenen Schühlein in der Hand nach dem dazugehörigen Mädchen sucht, das den kleinen Fuß besitzt, dem das zierliche, verlorene Pantöffelchen paßt? In letzter Zeit gleichen die Wiener Schuster alle ein wenig diesem Prinzen, nur mit dem Unterschiede, daß sie glücklicherweise ungezählte Prinzessinnen finden, denen die goldenen und silbernen Wunderwerke der Fußbekleidung tadellos sitzen.

An der leichtbeschwingten Grazie des Wiener Mädels hat nicht umsonst auch der Schuhmacher seinen kleinen Anteil. Er hämmert unsichtbare Flügel an die kleinen, zarten Sohlen und bewahrt dem Fuß alle Anmut der Natur, trotz der strengen Tyrannei der Mode. Diese ist noch immer die alte Quälerin geblieben, zwängt den Vorfuß in eine ziemlich schmale Spitze, setzt die Ferse auf ein hohes, schwankendes Piedestat, und kümmert sich nicht um die Einwände der praktischen Vernunft - zumindest, wenn es sich um einen Abendschuh handelt.

Da gibt es Gold- und Silberbrokatschuhe, die teilweise mit glattem Leder kombiniert sind oder mit sandalenartiger Riemchengarnitur versehene Gold- und Silberlederschuhe, deren Vorfuß aus abstechendem Material gearbeitet ist. Eine beinahe praktische Neuheit ist die Verzierung der auf Bällen stets mehr geschonten, rückwärtigen Schuhpartie, während der vordere Teil glatt bleibt. Man bestickt den Ballschuh öfters mit Metallperlen oder schmückt ihn mit Handmalerei, ein Aufputz, für welchen ebensogut Vorfuß als Ferse in Betracht kommen können.

Neben zierlichen Spangenschuhen sieht man neuestens auch komplizierte Modelle mit Gummizug, das sich bei ausdauernden Tänzerinnen besonders bewähren soll. Straßschnallen, Straßstickerei und mit Straßsteinen versehene Stöckel, die übrigens auch früher getragen wurden, sind sehr beliebt. Alle Rosetten und Maschengarnituren sind gänzlich abgekommen und man wendet dafür der Schuhschnalle aus Metall, Perlen, bunten Steinen oder Galalith erhöhte Aufmerksamkeit zu.

Wer sich nicht mit Gold, Silber oder buntem Metallbrokat befreunden will, wählt die als neutral geltende Rosenholzfarbe zum Abendschuh, die in Atlas und Leder ungeahnte Triumphe feiert und zu jedem Kleid getragen werden kann. Applizierte Ledermuster in verschiedenen Schattierungen sind ein praktischer Schmuck und werden mit außerordentlicher Feinheit zusammengestellt. Für Redouten u. dgl. gibt es sogar grell und bunt gewürfelte Lederschuhe, welche man Papageienschuhe nennt und die vielleicht weniger vornehm, aber desto lustiger wirken.

Unendlich zahlreich sind die neuen Modelle, die alle darauf warten, sich schmeichelnd um einen Frauenfuß zu schmiegen.

M. S.

Historischer Zeitungsartikel: Reichspost, 3.1.1926
Illustration der im Artikel besprochenen Frauenschuhmodelle.
Illustration zu obenstehendem Artikel.

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