22.6.2005
18.6.1955
... Die Zeiten, da die Bühnenmaler die Hauptlast der Kulissenerzeugung zu tragen hatten, sind längst vorbei. Damals war das Theaterpublikum noch nicht von der täuschend "echten" Illusion des Films verwöhnt. Niemanden störten Zimmerwände, die bei jedem Luftzug samt allen daraufgemalten Möbeln zu schwanken begannen. Heute trauen sich die Bühnenbildner der Staatstheater nicht einmal mehr eine eiserne Gittertür aus bemaltem Holz anfertigen zu lassen. "Ein echtes Gitter muß es sein", sprachen sie, frei nach Richard Wagner, und ließen für die Neuinszenierung der "Meistersinger" in der Schlosserei eine Gittertür aus Eisen anfertigen.
Auch die Nürnberger Häuser werden nicht mehr von bemalter Leinwand vor hölzernen Gerüsten dargestellt. Sperrholzplatten werden sie vor unliebsamen Schwankungen im Luftzug bewahren. Die Holzgerüste - Praktikabel heißen sie in der Bühnensprache - sind dieselben geblieben. In der Tischlerwerkstatt in der Vorderen Zollamtsstraße herrscht Hochbetrieb, denn für die Operneröffnung müssen diese Lattengerüste ergänzt werden. Für das Haus am Ring reichen die alten Praktikabel aus dem Theater an der Wien nicht mehr aus...
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