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495 Gratulationsartikel gefunden

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Gratulationsbild von Franziska Augustin
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ARTIKEL:

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1.2.2006

Rieder Rundschau

Franziska Augustin, 90. Geburtstag

Ihren Neunziger feierte Franziska Augustin inmitten einer großen Gratulantenschar. Trotz vieler Schicksalsschläge ließ sie sich nicht unterkriegen. Einen Sonntag ohne Gottesdienst gibt es bei ihr nicht. Sie nimmt rege am gesellschaftlichen Leben teil und wenn sie von "Früher" erzählt, könnte man ihr stundenlang zuhören.
Gratulationsartikel: Rieder Rundschau, 1.2.2006

Historisches Logo der Zeitung »Reichspost«

26.1.1916

Reichspost

Häßliche Worte.

"Kriegs-Dankwart" für Kriegskrüppel und Invalider.

Wir unterbreiten der Oeffentlichkeit folgenden uns zugekommenen Vorschlag:

Jedem von uns tut es in der Seele weh, wenn wir die Wörter "Kriegskrüppel" und "Invalider" ausgesprochen hören oder lesen. Keiner von all denen, die im heldenmütigen Ringen für des Vaterlandes Ehre und Ansehen bleibende arge Verletzungen und Einbuße an den Gliedmaßen ihres Leibes erlitten haben, sollte mit einem Worte bezeichnet werden, das ihm zu seinem körperlichen Elend noch seelisches Weh fügen könnte.

Wenn je zarte Vorsicht mit jedem Worte Pflicht ist, so ist dies ganz besonders gegenüber denjenigen unserer Mitbrüder geboten, die im Dienste fürs Vaterland in treuer Pflichterfüllung dem Tod ins Auge schauten und schwere Schäden an ihrem Körper erlitten. Und leicht könnte bei einigem guten Willen statt des - wenn auch ungewollt - fast kränkenden Wortes "Krüppel" ein ehrendes gebraucht und eingebürgert werden.

Wie viele Ausdrücke werden fort und fort für ganz nebensächliche Erscheinungen der Gedanken- und Sachwelt ersonnen oder durch Zufall gebildet! Wäre es da nicht gerechtfertigt, für das die Herzen Aller bedrückende Wort "Kriegskrüppel" und das undeutsche "Invalide" eine gut deutsche Bezeichnung zu erwählen, die das Herbe nähme und dafür Versöhnendes gäbe und enthielte?

Ich meine, daß sich dies wohl lohnte. Einleben würde sich eine passende Wortbildung bald, wenn Presse und Schule dazu beizutragen bereit wären, was ja zu erhoffen ist. Das Wort, das zu finden wäre, sollte uns stets daran erinnern, daß jeder der Braven, die gemeint sind, für seine Taten und sein Helfen auf lebendigen Dank warten, rechnen dürfe, und daß wir alle gewillt sind, das Bewußtsein der Dankesschuld in uns Dankverpflichteten immerdar getreulich zu warten, zu erhalten.

In diesem doppelten Sinne sei statt "Kriegskrüppel" "Kriegsdankwart" vorgeschlagen, statt "Invalider" kurz "Dankwart". Zweifaches brächte diese Wortbildung noch mit sich: die Vermeidung des Fremdwortes und die so sehr dem Zwecke des Wortes entsprechende Erinnerung an unser im deutschen Heldenliede fortlebendes germanisches Heldentum! Auch sprachformell, grammatisch eignete sich diese Bildung ganz gut, da sie nicht bloß haupt-, sondern auch eigenschaftswörtlichen Gebrauch (z. B. ein "kriegsdankwarter Alter, der dankwarte Mann oder ähnlich) zuließe.

Schriftsteller, Vertreter der Presse, Volkserzieher und Unterrichtsbehörden tut das eure zur Errichtung eines immerwährend dauernden Denkmales in unserer Muttersprache, für unsere todesmutigen Brüder! - Wahrhaftig, ein solches Denkmal wäre würdig der Größer der Zeit, weil lebendig in Geist und Wort und deshalb unvergänglicher denn Erz und Stein.

K. B.

Wir stellen diesen Vorschlag zur Erörterung.

Historischer Zeitungsartikel: Reichspost, 26.1.1916

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