12.10.2005
9.10.1955
Merkwürdig an die modernen amerikanischen "Horror"-Comics erinnern die sensationellen Broschüren, die anläßlich jeder - in Österreich bis zum Jahre 1873 - öffentlichen Hinrichtung in großen Mengen abgesetzt wurden. Diese von den sogenannten "Lieder-" oder "Urtelweibern" verkauften Blätter bringen in primitiven Bildstreifen Berichte über die greulichsten Missetaten.
Volkssänger trugen zur allgemeinen Belustigung ihre Lieder von den "schauderhaften Morithaten" vor, während nebenan der Text des Liedes mit einer Abbildung des Täters zum Verkauf angeboten wurde.
"Die Gedanken eines Raubmörders im Kerker" kündigt eine andere Broschüre an und zeigt die Abbildung eines sanft blickenden bärtigen Mannes. "Das Opfer hieß Zilinder, zwei Strizzi waren die Sünder ...", singt ein anderer Moritatensänger seine gereimten Sensationsmeldungen.
WIR GRATULIEREN! MENSCHEN SCHREIBEN GESCHICHTE.
Ein DER LICHTBLICK Projekt.