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ARTIKEL:

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25.1.2006

Grieskirchner/Eferdinger Rundschau

Anna und Alois Altendorfer, Diamantene Hochzeit

Diamantene Hochzeit feierten Anna und Alois Altendorfer, Hagenberg. Die vierfachen Eltern mussten schon in sehr jungen Jahren das Stinglgut in Hagenberg übernehmen, da der vorgesehene Hoferbe im Krieg gefallen war. Mit viel Fleiß und Ausdauer gelang es den beiden, die viele Arbeit auf dem sehr schwer zu bewirtschaftenden Hof zu meistern.
Gratulationsbild von Anna und Alois Altendorfer
Foto: © Anzengruber
Gratulationsartikel: Grieskirchner/Eferdinger Rundschau, 25.1.2006

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17.1.1946

Neues Österreich

Holzschnitzel in Sicht.

Es wird berichtet, daß es zu Ende des 18. Jahrhunderts einem großen Teil der französischen Bevölkerung so schlecht ging, daß er Gras fressen mußte. Aus dem Huhn, das Heinrich IV. im Topf eines jeden seiner Untertanen sehen wollte, war also im Laufe der Zeit eine bedeutend weniger schmackhafte Speise geworden.

Sicherlich besitzt das Gras große Nährwerte, denn die sich davon nährende Bevölkerung starb nicht, sondern befand sich in so guter körperlicher Verfassung, daß sie sich mit Sensen und Dreschflegeln bewaffnete und die Grundbesitzer nicht ganz grundlos zum Teufel jagte.

Vor dem Schicksal, Gras zu fressen, sind wir in Österreich bisher verschont geblieben. Wir hatten Erbsen und haben sie noch. Aber selbst der schmackhaftesten, bekömmlichsten Speise wird man überdrüssig, kriegt man sie jeden Tag vorgesetzt. In dem Maße wie wir an Beleibtheit einbüßten, büßte die Erbse an Beliebtheit ein.

Manche Leute weigerten sich sogar schon, sie auch nur noch anzuschauen. Da trifft gerade jetzt zur rechten Zeit die Meldung ein, daß die fad gewordene Erbse in einigen Monaten durch das Schnitzel ersetzt werde. Zwar handelt es sich nur um ein künstliches Schnitzel, das heißt um ein aus Schilf, Holz und Spänen hergestelltes, aber wer auf künstlichen Sohlen läuft, einen Anzug aus Holz trägt und künstlichen Tee raucht, kann natürlich kein echtes Wiener Schnitzel erwarten.

Zwar wird behauptet, daß das aus der neuen Nährhefe des Professors Bergius hergestellte künstliche Schnitzel dem echten weder im Geschmack, noch im Nährwert, noch im Aussehen etwas nachgebe, doch fürchte ich, daß diese Behauptung ein wenig übertrieben ist. In Schnitzeldingen sind wir in Wien sehr empfindlich, und ich kann mir nicht vorstellen, daß sich selbst die weichste Stelle meines Bücherkastens dazu eignen sollte, jenes hauchzarte, duftige und knusprige Gebilde herzustellen, das wir Wiener Schnitzel nennen.

Abgesehen davon, daß wir also bald unseren Fleischhunger an dem "künstlichen Fleisch" werden befriedigen können, werden an die neue Nährhefe als Exportartikel große Hoffnungen geknüpft. Die Welt überschüttete uns mit Erbsen, zeigen wir uns dankbar und edelmütig, revanchieren wir uns, indem wir die Welt mit künstlichen Schnitzeln versorgen.

p. k.

Historischer Zeitungsartikel: Neues Österreich, 17.1.1946

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