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Gratulationsbild von Anna Bargfrieder
Foto: © Privat
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ARTIKEL:

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12.4.2006

Urfahrer Rundschau

Anna Bargfrieder, 85. Geburtstag

Anna Bargfrieder, Feldsdorf 29, feierte den 85. Geburtstag.
Gratulationsartikel: Urfahrer Rundschau, 12.4.2006

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31.3.1921

Reichspost

Die Kinozensur.

Wie mitgeteilt, steht im Nationalrate die Einbringung einer Gesetzesvorlage bevor, welche die Organisierung der Kinozensur vorsieht, die bei uns ja in den Anfängen schon bestand und manches Gute geleistet hat, aber rechtlich einen unsicher umgrenzten Wirkungskreis hatte.

Es ist bezeichnend, daß das Urland des Kinos, die Vereinigten Staaten, in denen heute rund 18.000 Kinos im Betrieb sind, seit längerer Zeit in großen Städten eine wohlgeordnete Kinozensur besitzt und eben jetzt unter den amerikanischen Katholiken eine große Bewegung im Gange ist, welche die allgemeine Einführung dieser Zensurstellen verlangt.

Zu verbieten sei, was "unsittlich oder obszön, religionsschänderisch, unpatriotisch sei, eine Nation verspotte, den Aufruhr verherrliche und die Tendenz habe, den öffentlichen Frieden und die öffentliche Moral zu schädigen". Das verlangt auch das Statut der Zensorschaft der Stadt Chikago, die seit Jahren eine vorbildliche Einrichtung hiefür besitzt. Niemals solle behauptet werden, das Kino sei an sich schlecht, zu bekämpfen seien nur die Auswüchse, der Mißbrauch der "Mowies", wie in Amerika die Lichtbildtheater genannt werden.

Der Dekan für Soziologie an der Loyola-Universität in Chikago Frederik Siedenburg S. J. veröffentlicht in der heute eingetroffenen Organisationszeitschrift des "National Catholic Welfare Council" in Washington einen Aufsatz zu diesem Thema, indem er, der jahrelang dem "bürgerlichen Zensorenausschuß von Chicago" angehörte, zu dem Thema sagt: "Um dauernd in Verbindung mit der Behörde arbeiten und wirksam zu sein, muß die Zensur gerecht und vernünftig, auf tolerante Urteilskraft begründet und vielseitig sein.

Die natürliche Gegnerschaft einer Kinozensur wird stark nachlassen, wenn wir nur unterdrücken und ausschließen, was notwendig ist und auch dem Filmerzeuger beweisen, daß die Zensur für das öffentliche Wohl wirkt und schließlich auch der Kinoindustrie selbst zustatten kommt. Niemand leugnet, daß es Films gegeben hat, die so tief unsittlich waren, daß nichts anderes als absolutes Verbot die Forderungen von Anstand und Gesetz erfüllen kann." -

Eine Zeitlang gab es auch in Chikago seitens der Filmunternehmer heftige Kämpfe gegen die Zensur, bis der Oberste Gerichtshof des Staates Illinois zugunsten der Zensur entschied und dieser, frei von Polizei und politischer Kontrolle, loyalen Beistand gab. Der Gemeinderat von Chikago selbst begründete auf Grund dieser Entscheidung die "Chicago Motion Picture Commission", welche eben den 180 Seiten zählenden Jahresbericht über ihre Tätigkeit herausgibt.

In Chicago wird von jeden Tausend Fuß Filmlänge bei Erscheinen eines neuen Films eine Abgabe von 3 Dollars, bei Duplikaten nur 1 Dollar verlangt und diese Eingänge dienen der Organisation zur Reinerhaltung des Films. - Es dürfte sich empfehlen, daß die in Amerika in bezug auf die Organisation und Wirksamkeit der Kinozensur geschöpften Erfahrungen auch bei uns studiert und verwertet werden.

Historischer Zeitungsartikel: Reichspost, 31.3.1921

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