17.11.1936
Der in Rom wirkende, aus Oesterreich stammende katholische Bischof Hudal hat soeben ein Buch veröffentlicht, welches der Annäherung von Hitlerismus und Katholizismus gewidmet ist. Bischof Hudal vertritt die Ansicht, daß jüdischer Einfluß viel dazu beigetragen habe, das Verhältnis zwischen Katholiken und Hakenkreuzlern zu verschlechtern und unterstreicht in Verfolg dieser Idee den katholischen Antisemitismus. Im Zusammenhang damit ist es interessant, die in deutschen Zeitungen gerade jetzt wieder besonders lebhaft betriebene Diskussion über "Hakenkreuz und Kirche" zu beobachten. Zur Stellung des Nationalsozialismus zur Kirche schreibt der "Westdeutsche Beobachter":
"Es ist beklagenswert und tief bedauerlich, daß man die armen Kinder auch heute - nach aller Aufklärung über Juda - noch mit solchem Unsinn plagt. Richtig wäre es, wenn das Alte Testament mit seiner ganzen Judenverherrlichung sofort aus jedem Unterricht verschwände."
"Die Forderung aller wirklich deutsch empfindenden Eltern muß eine deutsche Schule ohne konfessionelle Beigabe sein. Man bekämpft nicht den Glauben an Gott, wenn man das Alte Testament, diese Sammlung jüdischer Schmutzereien, und die Theologen aus dem Schulunterricht entfernt. Wir dienen damit nur dem Volksgemeinschaftsgedanken."
Also auch die Hakenkreuzler teilen die Ansicht, daß zwischen ihnen und der Kirche etwas "Jüdisches" steht. Allerdings nicht nur, wie Bischof Hudal meint und sagt, die "verjudete Presse", sondern eine Sache, über welche auch Bischof Hudal schwer hinweg kann - da Altes Testament, da Bibel. Wie wird sich jetzt Bischof Hudal zu dem Problem stellen? Kann er auch auf diesem Gebiete Konzessionen machen, um dem katholischen Frieden mit dem Hakenkreuz näher zu kommen?
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